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So bringt man sein Praxisteam in Höchstform und zieht die richtigen Mitarbeiter an!

Praxisteam Praxismarketing

Gutes Personal wird händeringend gesucht und Recruiting und Employer Branding sind in aller Munde auch in der Medizinbranche. Unzählige Strategie versprechen den schnellen Erfolg, sei es über reichweitenstarke Stellenbörsen, authentische Social Media Präsenzen oder Performance Recruiting. Doch wie bringt man sein Team in höchstform, bindet Mitarbeiter und zieht automatisch neue und vor allem die richtigen Mitarbeiter wirklich an? Wie das funktionieren kann und was Eichhörnchen, Biber und Gänse damit zu tun haben, erfährst Du in dieser Folge.

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GUNG HO! WIE SIE JEDES TEAM IN HÖCHSTFORM BRINGEN! – BUCH
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Aus dem Inhalt dieser Episode:

So bringt man sein Praxisteam in Höchstform und zieht die richtigen Mitarbeiter an

Das Thema Recruiting ist für die meisten Praxen sehr relevant und auch aktuell wieder sehr wichtig. Gefühlt bekomme ich gerade an jeder Stelle von diesem Thema etwas mit, egal ob Bestandskunden oder bei Anfragen. Es scheint heißer denn je und auch problematischer denn je – es scheint unglaublich schwierig zu sein, die richtigen Mitarbeiter zu finden und auch erstmal die eigenen Stellenanzeigen sichtbar zu machen. Alles was da angeboten wird, von Stellenbörsen, Funnels und Social Media, scheint nicht zwangsläufig und vor allem nicht schnell zum gewünschten Erfolg zu führen.

Mir selber ist nochmal klar geworden, dass bei dem ganzen Thema „Mitarbeiterfindung“ etwas sehr entscheidendes vergessen wird. Das ist die Fragestellung: wie bringe ich eigentlich mein bestehendes oder auch ein zukünftiges Team in Höchstform und schaffe es dann über diesen Weg, neue und passende Mitarbeiter anzuziehen? Der Geist, den eine Praxis, das Team, alle Mitarbeiter verstreuen, zieht andere Leute an und so wird man zu einem wirklichen Arbeitgebermagnet.

1.   Buchempfehlung „Gung Ho!“

2.   Der Geist des Eichhörnchens

3.   Der Weg des Bibers

4.   Das Geschenk der Gans

1. Buchempfehlung „Gung Ho!“

Ich habe mir deswegen überlegt, dir hier eine Inspiration an die Hand zu geben. Die ist angelehnt an ein Buch, das ich schon mal vor längerer Zeit angefangen habe und das ich aktuell immer mehr Leuten empfehle – Menschen in Führungspositionen oder denen, die es werden wollen, die gerade Praxen aufbauen, gründen. Deswegen will ich diesen Tipp hier auch öffentlich geben. Egal wie gut meine Zusammenfassung hier sein wird, ersetzt es nicht das Lesen oder Hören des Buches. Es geht um „Gung Ho! Wie Sie jedes Team in Höchstform bringen“.

Warum das Buch aus meiner Sicht auch für dich relevant ist, wenn du eine Praxis leitest oder innehast?

Erstmal handelt es sich um eine wahre Geschichte, die hier in eine schöne Story eingebettet wird. Im Grunde geht es darum, wie ich meine Mitarbeiter begeistere, sie zur Höchstleistung bringe. Dieser Schlachtruf stammt wohl auf der US Marine, „Gung Ho“ ist ein Motivationsruf. In dem Buch geht es darum, wie man dieses Prinzip beherzt und erfolgreich auf Unternehmen anwenden kann. Ich will gar nicht so viel auf die Geschichte als solches eingehen, aber grob kann man sich merken: es geht um eine Firma in Schieflage, dann kommt eine neue Geschäftsführerin, die dieses unrentable Unternehmen in relativ kurzer Zeit profitabel machen soll. Diese Geschichte wird erzählt und beschrieben, wie das funktioniert. Auslöser für die Geschäftsführerin, das „Gung Ho“ Prinzip auszuführen, ist, dass sie in eine Abteilung des Unternehmens kommt und dort irgendwie alles anders ist. Diese wird aber gar nicht so viel beachtet. Sie lernt dann, mit Hilfe der Personen, denen sie dort begegnet, die Geschichte zu „Gung Ho“ kennen.

Ich für mich habe mitgenommen: wenn man ein Unternehmen führt und die Mitarbeiter einstellt, dann ist es wichtig, dass das Unternehmen Ziele und Visionen hat. Da sagt man immer gerne so dahin: alle müssen an einem Strang ziehen. Aber eine ganz wichtige Sache wird dabei vergessen: nämlich der oder die Mitarbeiter*in. Ich habe mir das auf jeden Fall so eingebrannt, auch für meine Freelancer, mit denen ich seit vielen Jahren eng zusammenarbeite: ein Unternehmen, ein Inhaber will seine Ziele erreichen. Diese müssen aber vereinbart werden mit den individuellen Personen, die dabei helfen. Es bringt nichts, wenn ich Mitarbeiter einstelle, die einfach wie Maschinen daran arbeiten, dass das Unternehmen erfolgreich werden. Aber ihre eigenen Ziele, Probleme und Wünsche werden – abgesehen vom Gehalt – nicht berücksichtigt. Wenn ich es schaffe, meine Vision des Unternehmens zu entwickeln und die Menschen dafür begeistere und es auch schaffe, jede einzelne Person dafür zu begeistern, sie abzuholen und zu integrieren und die Person sieht, dass es nicht nur zum Wohlstand des Unternehmens oder des Inhabers führt, sondern auch bei sich selber verschiedene Dinge verwirklicht sieht, dann habe ich eine gute Chance. So kriege ich ein motiviertes Team, die richtigen Leute oder halte die richtigen Leute – vielleicht sortieren sich die nicht so richtigen Leute dadurch auch aus. Dann zählt die Sichtbarkeit dazu, bei Social Media, auf den Stellenbörsen. Aber wenn das Fundament steht, der Geist da ist, dann habe ich die Chance, die richtigen Leute anzuziehen. Hier möchte ich dir ein paar Ideen geben. In dem Buch ist die Geschichte so unterteilt, dass die Geschäftsführerin nach und nach immer mehr Prinzipien kennenlernt, weil die Abteilung, die so gut lief und einfach anders war, von dem Großvater des Leiters eingeführt wurde. Die Geschäftsführerin findet dann in Gesprächen mit dem aktuellen Leiter eben diese Historie raus. Das Ganze wird anhand von Beispielen mit drei Tieren gut zusammengefasst. Das sind zum einen das Eichhörnchen, der Biber und die Gans. Ich möchte da einmal kurz drauf eingehen, denn das ist der Kern des Buchen. Vielleicht ist da schon etwas für dich dabei.

2. Der Geist des Eichhörnchens

Wir fangen mit dem Eichhörnchen an. Der Oberbegriff für das Thema ist „Der Geist des Eichhörnchens“. Dabei geht es vor allem darum, dass Mitarbeiter eine sinnvolle Arbeit durchführen. Jeder Mitarbeiter muss erkennen, wie wichtig seine Arbeit für das gemeinsame Ganze ist. Dafür braucht es ein gemeinsames Ziel, auf das hingearbeitet werden kann. Und dafür braucht es eben entsprechende Werte und Ziele und das Gefühl, dass man eine sinnstiftende Arbeit durchführt und auch positiv hinsichtlich dieser eingestellt ist. Das Eichhörnchen als solches arbeitet sehr hart und arbeitet auch in guten Zeiten für schlechte Zeiten voraus. Es sammelt Nüsse, die es für den Winter hortet. Und die sammelt es nicht nur für sich alleine, sondern auch für die Gemeinschaft. Wenn man es schafft, diesen Geist des Eichhörnchens in die Unternehmenskultur einfließen zu lassen – dass man für sich selber und für das große Ganze eine sehr wertvolle Arbeit ausführt, die jeder einzelne Mitarbeiter durchführt – dann hilft das.

Ich bekomme in der dentalen Branche immer wieder mit, dass in Foren auf Facebook zum Beispiel gefragt wird: „Wir suchen Mitarbeiter, wie macht ihr das denn, wo kriegt ihr die her? Wie teuer sind die?“ Und dann gehen Diskussionen los, die den Mitarbeitern – den ZFAs – gegenüber oft sehr abwertend sind. Dann wird sich darüber eschauffiert, wie „viel“ sie inzwischen verlangen und wo das Ganze noch hinführen soll. Aber dann denke ich mir immer: das Ganze ist eine Symbiose, die stattfindet. Ohne die ZFAs können auch die Zahnärzte ihren Job nicht ausführen. Ich bin wirklich überrascht, wie schlecht über die Mitarbeiter gesprochen wird. Die Arbeit, die das kleine Eichhörnchen macht, ist für das große Ganze wertvoll. Das muss erkannt werden.

3. Der Weg des Bibers

Dann gibt es den Biber. Hier wird immer über den Weg des Bibers gesprochen. Das Besondere ist, dass der Biber sehr selbstbestimmt arbeitet. Der Biber entscheidet selber, wie er es für richtig hält. Er hat einen groben Plan, wie das Endergebnis aussehen soll. Irgendwie schafft er es dann, diese Ziele zu erreichen. Dafür braucht es gewisse Rahmen, Ziele und Werte – aber es braucht eben auch gewisse Freiheitsgrade, dass die Mitarbeiter auch gewisse Führung übernehmen können. Sie müssen natürlich wissen, was ihre Aufgaben und Verantwortlichkeiten sind. Aber diese müssen sie dann mit einem Gefühl der Eigenverantwortlichkeit umsetzen können. Da spielt das Thema Wertschätzung mit rein. Sie brauchen natürlich eine Informationsgrundlage, eine Datengrundlage. Sie müssen sehen, was ihre Arbeit bringt und welchen Beitrag sie zu einer Sache leisten. Das ist ganz wichtig. Mit Übertragung dieser Verantwortung müssen dann natürlich entsprechende Ziele und Leistungen festgelegt werden. Die müssen ambitioniert, aber auch erreichbar sein. Hier habe ich schon öfter über die SMART Methode geredet. Grundsätzlich gilt: ein Ziel, das ich nicht erreichen kann, führt nicht zum Erfolg. Wenn es aber auch zu wenig ambitioniert ist, dann fehlt ebenfalls der Antrieb. Beim Biber geht es also um Eigenverantwortlichkeit, hier wird jeder angeregt, das Beste aus sich herauszuholen, auch Neues zu lernen, Dinge auszuprobieren. Man muss auch das Gefühl haben, nicht ständig dasselbe einfach wie Fließbandarbeit durchzuführen. Es braucht Gestaltungsräume. Das ist etwas, was der Biber beibringt.

4. Das Geschenk der Gans

Dann gibt es noch die Gans. Hier wird über das Geschenk der Gans gesprochen. Wenn wir uns vorstellen, wie die Gans in V-Formation durch die Luft fliegen – da gibt es keinen klaren Anführer, hier wechseln sie immer durch, wer vorne die Spitze bildet. Aber entscheidend ist: sie feuern sich gegenseitig an. Das Schnattern, was man hört, ist Anfeuerung. Übertragen auf das Thema hier: es geht um echtes Lob, um echte Anerkennung, das ist wichtig für die Leute. Die Kernbotschaft ist: du bist gut, du kannst das und ich traue dir das zu. Das Lob soll nicht nur durch die Chefs kommen, sondern durch alle Mitarbeiter – und das kann nur funktionieren, wenn der richtige Teamgeist gebildet wird. Man muss die Leistung anerkennen, das heißt auch, dass man gegebenenfalls mal Menschen mit einer besonderen Leistung hervorhebt, aber vor allem ist es wichtig, dass die Begeisterung, die für die Arbeit entsteht, aus einer fairen Bezahlung und ausreichend Lob zusammengesetzt wird. Lob ist wirklich ein wichtiges Thema. Natürlich ist eine faire Bezahlung wichtig. Ich hatte letztens eine Stellenanzeige, die ich pushen sollte. Da stand dann nur „Wir suchen dies und jenes für dies und das“ und als Kernbotschaft der Stellenanzeige wurde genannt „Wir bieten eine überdurchschnittliche Bezahlung“ – das ist ja schön und gut, aber in der Stellenanzeige kommt so nichts rüber, außer dass es gut bezahlt wird. Wenn man das nach außen kommuniziert – wen zieht man dann an? Eher die Leute, die wegen des Geldes kommen und die dann – wenn es woanders mehr gibt – gegebenenfalls auch wegen des Geldes weiterziehen. Das ist wie bei einem Fußballverein. Da ist immer die Frage: wen möchte man anziehen? Aber natürlich ist unabhängig davon eine faire Bezahlung wichtig.

Ich finde, dass das Buch sehr wertvoll ist und das diese Themen wie „Werte und Ziele setzen“ in einer sehr schönen, leicht verständlichen Geschichte gut rüberkommen. Man muss sich einfach darüber im Klaren sein, dass es ein Prozess ist, so ein Unternehmensklima zu etablieren. Das findet nicht von heute auf morgen statt und die Zeit, die es dafür erfordert, muss man sich einfach nehmen. Alte Muster und Strukturen werden durch neue Muster abgelöst. Nur etwas Ablegen ist das eine, aber es muss auch etwas Neues entstehen – und das braucht etwas Zeit. Das ist das, was ich dir raten möchte: um akut Mitarbeiter zu finden und Sichtbarkeit zu schaffen, gibt es Wege. Aber die eigentliche Chance beziehungsweise eigentlich sogar Notwendigkeit ist es, eine solche Kultur zu etablieren. Das fängt ganz oben an und kann sich dann durch die verschiedenen Hierarchien durchdringen. Aber das wird in Zukunft dazu führen, dass du nicht mehr das Problem hast, dass dir gute Mitarbeiter weglaufen oder du gar keine findest. Wenn du das erreicht hat, dein Team in Topform ist und hochmotiviert gute Arbeit leistet, dann wirst du das Thema Personal nicht als Problem sehen, sondern kannst es als positives Element etablieren. Das merken die Patienten, die Mitarbeiter erzählen es ihrem Umfeld – bei allen Stellenanzeigen, die man ausschreibt, kommt es am Ende doch oft so, dass ein bestehender Mitarbeiter jemanden kennt, der gerade unzufrieden ist und dann wird über diesen Weg die Personalie besetzt. Das funktioniert aber natürlich nur, wenn die Mitarbeiter zufrieden sind.