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Podcast-Folge

Wird Dr. Google zu Dr. Bund?

Gesundheitsportal des Bundes

Wer verlässliche Gesundheitsinformationen sucht, der wird diese laut dem des Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und Google ab sofort leichter finden. Wer z.B. nach Karies sucht, finden nun direkt und sehr prominent Ergebnisse vom Bund. Und das ist kein Zufall sondern so gewollt von dem Bundesministerium und Google.

Was genau hinter dieser Kooperation steckt, wie sich das bereits jetzt auf die Suchergebnisse auswirkt und welche Folgen das vermeintlich auch für das digitale Marketing für Arzt- und Zahnarztpraxen hat, das erfährst Du in dieser Folge.

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Aus dem Inhalt dieser Episode:

Google als Quelle für Gesundheitsinformationen: Wird Dr. Google nun Dr. Bund?

Laut des Bundesministeriums für Gesundheit und Google wird es nun leichter sein, auf Google verlässliche Gesundheitsinformationen zu bekommen. Ein aktuelles Thema, in das wir nun ein bisschen Klarheit bringen wollen.

  1. Wie sieht die Kooperation aus?
  2. Warum wurde die Kooperation eingegangen? 
  3. Verliert Google seine Neutralität oder war das ein wichtiger Schritt?
  4. Was bedeutet das für Praxen – was sind Herausforderungen und Chancen?

1. Wie sieht die Kooperation aus?

Vor knapp zwei Wochen wurde verkündet, dass Google und das Bundesministerium für Gesundheit eine exklusive Kooperation gestartet haben. Das bedeutet ,dass für rund 160 Krankheitsthemen – Stand jetzt – Informationen von einer speziellen Seite des Bundesministerium für Gesundheit angezeigt werden. Diese Seite wurde neu ins Leben gerufen und nennt sich gesund.bund.de. 

2. Warum wurde die Kooperation eingegangen? 

Auf der einen Seite kritisieren Ärzte es ,wenn sich Patienten auf Google informieren. Auf der anderen Seite gibt es die Praxen, die sich gerne auf ihrer Website mit ihrer Expertise präsentieren. Gerade bei sensiblen Themen wie Gesundheit und Finanzen ist es zum Teil schwer, ein neutrales Ergebnis und vor allem ein richtiges Ergebnis auf Basis des Algorithmus zu geben. Google hat dafür im Laufe der vergangenen Jahre zahlreiche Updates gemacht, sogenannte Medic Updates, durch die dafür gesorgt werden sollte, dass nur noch vertrauenswürdige Seiten vorne stehen und nicht nur solche, die für Google optimiert sind, aber eigentlich Nischenseiten, Portale, die sich damit bereichen wollen. Google hat da stark am Algorithmus gearbeitet und auch abgestraft, wenn Seiten nicht vertrauenswürdig genug waren, wo die Expertise nicht gegen war. Da ist somit schon einiges passiert, aber jetzt hat das Ganze durch die Seite des Bundesministeriums eine völlig neue Dimension erhalten.

3. Was macht die Seite gesund.bund.de und wie funktioniert die Kooperation mit Google?

Die Seite “bietet objektive, verständliche und verlässliche Gesundheitsinformationen, damit Sie gute Entscheidungen für Ihre Gesundheit treffen können. Die Ziele von gesund.bund.de sind insbeondere: die Gesundheitskompetenz von Bürgerinnen und Bürgern zu fördern, die Selbstbestimmung von Patientinnen und Patienten zu stärken und die aktive Mitwirkung an der eigenen Behandlung und so auch den Behandlungserfolg zu unterstützen.” (gesund.bund.de) 

Der Gesundheitsminister Jens Spahn hat schon vor zwei Jahren gesagt, dass es nicht sein kann, dass man Google überlässt, wer vorne steht und Gesundheitsinformationen preisgibt. Deswegen ist jetzt dieses Portal ins Leben gerufen worden. Das Besondere und vielleicht auch Brisante oder Kritische ist, dass es hier eine Kooperation gibt zwischen Google und dem Bund. Das heißt, die Seite wird nicht dem Algorithmus ausgesetzt, und muss sich mit Suchmaschinenoptimierung beweisen, sondern eine exklusive Partnerschaft regelt das für bestimmte Suchanfragen und Themen. Wenn man sich das anschaut, dann stellt man fest, dass es nicht nur dazu führt, dass die Seite vom Bund ganz weit vorne bei Google auf den Top Plätzen steht, sondern auch dass es eine ganz besondere Darstellung gibt. 

Google hat das auch in anderen Bereichen, mit verschiedenen Boxen bei verschiedenen Suchanfragen. Diese werden dann sehr prominent dargestellt, farblich hinterlegt oder hervorgehoben. Das Gleiche passiert nun hier. Wenn man das nun mal zum Beispiel mit Karies testet, wird einem dort direkt eine kleine grüne Box an der rechten Seite angezeigt. Darin findet man eine große Vorschau: was ist Karies, was sind Symptome, was sind Behandlungsmöglichkeiten. Für weitere Informationen wird dann auf die Seite des Bundes verwiesen.
Diese Boxen gibt es schon länger für sogenannte No-Simple-Fragen, wo kurze Antworten und Stichworte genügen. Der Unterschied ist aber hier, dass es das für alle wichtigen Krankheiten gibt. Das ist optisch sehr präsent hervorgehoben und auch für mobile Seiten so optimiert, dass da gar kein Weg dran vorbeiführt. 

Durch diese Kooperation wurde also erreicht, dass für verschiedene Begriffe die Sichtbarkeit absolut beim Bund liegt. Das gilt nicht nur für beispielsweise Corona, was ja verständlicherweise gerade ein brisantes, aktuelles Thema ist, sondern für bisher schon rund 160 Krankheiten. Nutzer werden somit bei all’ ihren Gesundheitsfragen vom Bund mit Informationen versorgt.

4. Verliert Google seine Neutralität oder war das ein wichtiger Schritt?

Das Ganze hat große Diskussionen ausgelöst: verliert Google seine Neutralität? Andererseits muss Google natürlich bei solch sensiblen Themen gewährleisten, dass verlässliche Informationen dargeboten werden. Diese kommen nun vom Bund und in Partnerschaft mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, den Krebsinformationsdienst des Krebsforschungszentrums DKFZ und das Robert-Koch-Institut. Es wird auch vom Bund darauf hingewiesen, dass die Informationen keinen Arztbesuch ersetzen. Es gibt viele kritische Stimmen, die meinen, dass es bei Gesundheitsthemen verschiedene Ansichten und Perspektiven gibt – Stichwort Alternative Heilmethoden.

Die Frage, die sich stellt, ist natürlich, wer hinter den Informationen steckt und ob diese wirklich 100%ig verlässlich sind. Ist das eine studentische Hilfskraft oder stecken da qualifizierte Redakteure dahinter?
Das Thema, dass Dr. Google nicht die beste und verlässlichste Anlaufstelle ist, ist schon länger Thema – das kennt man auch selbst als Patient, dass Ärzte darauf hinweisen, dass man Google nicht als Quelle nutzen sollte. Gleichzeitig ist man als Patient auch froh, dass man sich im Internet auch selbst informieren kann. 

Es ist erstrebenswert, keine Zensur einzuführen – was jetzt natürlich auch nicht stattfindet. Aber alles, was zuvor gefunden werden konnte, Seiten, die häufig auch ein kommerzielles Interesse haben, die rücken in den Hintergrund. Langfristig wird sich noch zeigen, wie sich das entwickeln wird – das Thema ist ja erst seit 2 Wochen so.

5. Was bedeutet das für Praxen – was sind Herausforderungen und Chancen?

Für Praxen, die probiert haben, im Internet aufzuklären und ihre Expertise darzustellen, gerade auch in der Zahnmedizin mit Themen wie Angstpatiente, Implantologie oder anderen Spezialthemen, ändert sich jetzt etwas. Es wurde die letzten Jahre versucht, genau hier mit qualitativen Informationen zu punkten, statt nur Leistungen aufzuzählen. Jetzt tritt man in Konkurrenz mit dem Bund, und hat einen klaren Wettbewerbsnachteil, da der Bund durch die Kooperation klare Vorteile hat. 

Noch sind es “nur” 160 Themen, aber es wird sich sicherlich noch ausbreiten. Die Frage ist, wie es sich entwickelt und wie es sich auf Arztpraxen und deren Performance bei Google auswirkt. Wir werden dies beobachten und auch mit Praxen und Ärzten darüber sprechen, wie sich ihre Sichtbarkeit verändert und was sie von dem Thema halten. Die Meinungen gehen stark auseinander, da viele natürlich die Entscheidung auch befürworten, dass Google hier für qualitative Informationen sorgt. 

Klar ist, dass das Thema in die tägliche Arbeit eingreift und wir uns eventuell neue Strategien überlegen müssen. Möglicherweise kann man sich das Ganze auch zunutze machen. Ein Beispiel ist die Arztsuche auf der Seite selbst, beziehungsweise eine Unterseite, die Ärzte empfiehlt auf Basis der Weißen Liste. Als Patient oder Interessent landet man somit jetzt bei vielen Themen beim Bund, aber kann über den Expertenfinder auch auf Praxen stoßen.
Die Frage wird sein, wie es sich im Wettbewerb äußert und wa sdie Herausforderungen, aber vielleicht auch die Chancen der Neuerung sein werden.