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Podcast-Folge

Suchmaschinenoptimierung ist Unternehmensentwicklung, auch für Arztpraxen. Interview mit Stefan Godulla

SEO Arztpraxen

„SEO ist Unternehmensentwicklung“, das ist Stefan Godullas Überzeugung und dafür steht und brennt er. Wieso das auch für Arztpraxen relevant ist und welche SEO Tipps er jeder Praxis mit seiner über 17-jährigen Erfahrung im Online-Marketing und als Unternehmensberater (für SEO) auf den Weg geben kann, darüber sprechen wir in dieser Folge. Außerdem erklärt der SEO-Experte und SISTRIX-Trainer, welche Rolle die Kooperation zwischen gesund.bund.de (BMG) und Google aus seiner Sicht tatsächlich spielt und ob dies für Ärzte und Zahnärzte eine Relevanz hat.

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Aus dem Inhalt dieser Episode:

Suchmaschinenoptimierung ist Unternehmensoptimierung 

Im Interview mit Stefan Godulla.Ich habe keine Worte dafür, was er eigentlich alles kann und macht. Unter anderem steht er aber für das Thema Suchmaschinenoptimierung, also SEO. Er ist aber auch Unternehmensberater, er ist Trainer bei Sistrix und Speaker, aber vor allem ist er ein toller Mensch. Ich möchte mit ihm über Themen der Suchmaschinenoptimierung sprechen, die auch die Arzt- und Zahnarztbranche womöglich betreffen, aber vor allem möchte ich seine spontanen Einschätzungen zu bestimmten Entwicklungen im ganzen Online-Marketing Markt hören. Ich starte aber mit einer ganz gemeinen Frage an dich, lieber Stefan Godulla- ich darf ihn Steve nennen übrigen,  für die Zuhörer mit sich wundern, wenn ich den Namen wechsle, Auf deiner Webseite steht “SEO ist Unternehmensentwicklung”. Warum ist das auch für Ärzte oder Zahnärzte relevant?

Stefan Godulla: Das ist deine Frage an mich, okay, erstmal aber hallo und guten Tag. Ich sehe SEO als Unternehmensentwicklungm deshalb auch Unternehmensberater für SEO unter den Dingen, die ich so mache rundum SEO. Ich selber habe ja einen Agentur Background und selbst auch  17 Jahre eine Agentur, ähnlich wie du, auch für Webentwicklung, Online Marketing, auch für SEO gehabt und bin seit 4 Jahren glücklicher Freelancer, Solopreneur, um mich voll auf das Thema SEO zu konzentrieren, denn ich sehe es eben in die Richtung der Unternehmen gewandt. Jetzt im heutigen Fall auch der Praxen und der Medizin oder eben auch Kanzleien, also alles was so sensible Themen sind heutzutage, da findet sich eben halt noch viel mehr Potential für Unternehmensberatung, deshalb weil sie natürlich die Kunden, die Unternehmen einfach oft, zum einen selber falsch an die Sache rangehen, es falsch einschätzen, aber eben auch viel Geld verbrennen, weil sie einfach nicht einschätzen könnenm wer kann mir denn da jetzt wirklich helfen? Und da ist es eben so, dass man dort als Experte wie in jedem anderen Beruf einfach auch Erfahrung braucht. Dieser Gedanke, das ist etwas was man studiert hat und dann war’s das oder man ist jung und macht viel mit Computern, das hat nichts mit der Realität zu tun, sondern man braucht in jedem Beruf Erfahrung, um Werte und Daten, die man misst, richtig zu interpretieren und daraus die richtigen Maßnahmen abzuleiten. Und Unternehmensentwicklung ist natürlich auch für Praxen und Mediziner und Ärzte wichtig, die auch niedergelassen sind, ich rede ja bei Unternehmensentwicklung oder Unternehmensberatung SEO davon, dass man sagt: haben wir Potential, was online gelagert ist, haben wir Potential, was wir online aufbrechen können und wenn ja, wie machen wir das? Und da ist ja im Online Marketing immer der Ausgangspunkt, welche Kanäle könnten hier spannend und interessant und gewinnbringend sein. Das ist ja immer die Frage von Anfang an: ist SEO im Endeffekt nachher mein Kanal? Also allgemein gedacht, jetzt nicht mehr nur für die Ärzte und Mediziner. Oder kann ich vielleicht auch mit einer guten Landing Page, mit einem angemessenen Budget Umsätze und Erfolge fahren, die das für mich rechnerisch genauso positiv darstellen oder muss ich mehr meine Werbung ganz woanders machen? Als ortsansässiger Friseur mache ich da lieber einen Tag der offenen Tür – das kann ja alles mögliche sein, je nachdem wo die Zielgruppen so gelagert sind. Deshalb finde ich, dass das auch für Praxen und Ärzte interessant ist, die Unternehmensentwicklung, denn man muss ja heutzutage gucken, wo man im Prinzip seine Patienten, Mandanten, Kunden je nach Branche halt eben findet. Habe ich eben wiederkehrende Dinge, habe ich eher immer Dinge, die Spezialfälle sind und die Frage: habe ich mich spezialisiert? Also da spielen viele Dinge eine Rolle, die das Ganze entweder etwas mehr oder etwas weniger gewichten. Aber ich glaube ohne organische Präsenz in der Suchmaschine geht’s wahrscheinlich nicht mehr, wenn ich heute an Praxen denke.

Sascha Maynert: Schon mal vielen Dank, das war jetzt eine ganz andere Art der Vorstellung, aber auch irgendwie so von mir genau provoziert. Du hast jetzt auch schon vieles erwähnt, ich will mal ein paar Sachen rauspicken. Also zum einen bist du ja auch über 17 Jahre schon selbständig, hattest eine eigene Agentur auch im ganzen Bereich Online-Marketing, also du hast schon unheimlich viel gesehen, hast natürlich auch den Schwerpunkt im Suchmaschinenoptimierungsbereich, schon immer auch irgendwo gehabt und jetzt vor allem im letzten Jahr noch mal deutlicher vertieft, also bist sehr tief in diesem ganzen Suchmaschinenoptimierungsthema drin. Und ich habe die Frage deswegen auch gestellt, weil ich zum Beispiel oft Fragen bekommen und gerade auch wieder vorgestern ein Gespräch hatte mit einem Zahnarzt, der gerade einen Relaunch gemacht hat und sehr wahrscheinlich, so wie es aussieht, dabei vermeintlich auf die falsche Agentur gesetzt hat. Vielleicht waren auch andere Gründe dahinter, aber man kann jetzt einfach sehen, das war auch der Grund für seinen Anruf, dass da komplett nach dem Relaunch die komplette Sichtbarkeit, der komplette Traffic bei Google organisch weggebrochen ist. Er hat solche Sachen gesagt wie: “Ich war vorher ein Platzhirsch für gewisse Begriffe in meiner Stadt, das ist weg.” Und er merkt das jetzt massiv, am Traffic, an Anrufen, an Patienten. Deswegen bin ich ja auch sehr froh, dass ich dich heute hier hab, weil du da auch so einen Metablick über diese Themen hast. Ich stelle immer wieder fest, dass alle gerne bei diesem SEO Thema mitspielen wollen, aber geben dem dann, wenn sie es tun auch nicht die nötige Wichtigkeit oder haben halt eben nicht das Know-How, den richtigen Partner auszusuchen. Und da hast du glaube ich auch sehr viele Vorträge zu gehalten, über dieses ganze Zusammenspiel zwischen Kunde und Agentur. Was würdest du denn heute einer Arztpraxis, einer Zahnarztpraxis raten, die sich im Bereich Suchmaschinenoptimierung auch sichtbar machen will? Kannst du da ein Gefühl gehen: was ist vielleicht eine gute Struktur, nehmen wir mal als Beispiel so eine kleinere Praxis, 1,2,3 Behandler,vielleicht zehn Mitarbeiter – so in der Größenordnung. Was ist da eine gute Struktur, wen sucht man sich aus, wie findet man den richtigen und woran merkt man vielleicht auch, ob das der richtige Partner ist? Kannst du uns da ein bisschen aus deinen Erfahrungen erzählen? 

Stefan Godulla: Ja gerne, wie du schon sagst, das sind Themen, die ich also betreue. Ich habe mir so ein Portfolio zusammengestellt, einmal natürlich operative Projekte, die ich betreue, um natürlich auch die eigenen Skills aufrechtzuerhalten. Dann der Learning Bereich, unter anderem seit fast zwei Jahren auch Seminarleiter bei Sistrix für die Tool Box, aber auch Konkurrenzanalyse, Content Marketing, Agenturseminare. Dann habe ich auch beim OMT oder Trusted-Shops oder verschiedensten Konferenzen immer wieder Themen auch, wo es um SEO im Vertrieb, aber eben halt auch das Agenturmatching geht. Weil wir haben ja zwei Probleme in dieser Landschaft. Zum einen muss der Kunde erstmal wissen: wie gewichte ich das Thema, was kann mich das kosten, welches Potenzial steckt da wirklich drin? Das heißt erstmal diesen Weg zu schaffen, zu erkennen, ich habe eigentlich einen anderen Job. Also gerade bei inhabergeführten Unternehmen oder TraditionsUnternehmen – “das haben wir schon immer so gemacht” – das sind alles große Bremsklötze und manchmal muss so ein Unternehmen auch noch mal auf die Nase fallen, bis man wirklich weiß – okay, es hat keinen Sinn so, irgendwie machen es ja andere erfolgreich – was muss ich tun? Und das fängt erstmal damit an, dass ich selber weiß: Ok, ich muss mal hier mit Fachleuten, mit Experten arbeiten, ich muss mit Leuten arbeiten, die das können. Und der Kunde hat die wichtigste Position darin oder nicht darin, dass er sagt: “Erklär mir erstmal alles, erklär mir erstmal deinen Job, dann will ich selber wissen, ob ich das selber kann. Dann will ich auch überprüfen, ob du das richtig machst.” Das muss man mal umdrehen, wenn ich jetzt zum Zahnarzt sage: “Immer bevor du mir an meine Zähne gehst, will ich aber erstmal wissen, was du da machst, da bin ich gespannt, wie ihr das macht und dann muss ich von dir ganz genau wissen, ab wann das wehtut oder ob das überhaupt wehtut, ob ich einmal was spüre während der Behandlung.” Das ist natürlich Quatsch, ich gehe zum Zahnarzt, weil ich weiß, dass ist ein Experte und der wird hoffentlich gut mit meinen Zähnen umgehen -fertig! Und dann habe ich nachher ein Ergebnis, woran ich das beurteilen kann. Das heißt erstmal Ziele setzen- das klingt zwar ausgelutscht, wird aber einfach viel zu wenig gemacht. Der Kunde muss sich damit auseinandersetzen, was für Ziele will ich erreichen, möchte ich mehr Kunden haben, möchte ich bestimmte Kunden haben, eine bestimmte Zielgruppe haben, möchte ich bestimmte Bereiche besser ausschöpfen, wo habe ich vielleicht eine große Marge, ist es einfach nur um dabei zu sein oder solche Sachen? Weil alles was ziel- oder planlos läuft oder nicht messbar ist hat keinen Sinn. Also eine Agentur muss direkt den Eindruck erwecken: es geht um Strategie, wir wollen dich fragen – der Kunde muss sensibilisiert werden. Also was überhaupt keinen Sinn macht ist, wenn Agenturen kommen oder Anbieter kommen, die Pakete haben, so: “Wir haben Paket Suchmaschinenoptimierung Bronze mit 5 Keywords und weiß nicht was für 199 im Monat und dann Silber und Gold.” Und das ist halt der größte Quatsch, weil da die Agentur ganz alleine bestimmt, was sie tun, was sie machen. Das sind dann die Zielgruppe Kunden, die sagen: Ich habe das erledigt, ich kann das weglegen und mich um etwas anderes kümmern. Dabei braucht man diesen Kunden, er hat den wichtigsten Punkt mit seiner Fachkompetenz und seinen Unternehmenszielen. Das ist das, was eine gute Agentur braucht, sie muss wissen was haben wir für Ziele, was wollen wir damit erreichen. Dann ist es so, dass man als Praxis eher so ein typischer Kunde für den Local SEO Bereich ist. Das heißt, es ist natürlich Quatsch eine Content oder SEO-Strategie dort anzubieten, die jetzt im Prinzip dafür sorgt, dass ich zu allgemeinen Medizinthemen ranke, wobei mir das nicht ein einzigen Neukunden bringt oder weil ich halt bundesweiten Wettbewerb habe. Gerade das Medizin Thema ist ja auch eine ganz spezielle Situation. Für mich ist das ein ganz klares Local SEO Thema. Das heißt, man kann schon, wenn man möchte auch viel selber machen, indem man den gesamten My Business Bereich erstmal wirklich durchackert, das heißt anständig die Daten zu pflegen. Auch Fotos schon alleine – nicht einfach nur was abstellen, weil Google sagt, ich hätte gerne Fotos, sondern so viele wie möglich da reinpacken und einen Eindruck vermitteln, wie sieht meine Praxis aus, wo ist die, wer sind meine Mitarbeiter, wie sieht der Behandlungsraum aus oder solche Sachen – so viele Impressionen für den Nutzer wie möglich dahin bringen. Dann eben halt die Daten alle gut pflegen, seinen Standort gut pflegen. Dann haben wir den nächsten Punkt mit strukturierten Daten zu arbeiten, also dass ich mich wirklich in der Webseite auch gut auszeichne mit meinem Business, was ich bin, wo ich ansässig bin. Bilder zu hinterlegen und  ein Logo hinterlegen. Es gibt also Basisaufgaben, die erstmal wichtig sind für die grundsätzliche von Google gesteuerte Lokale Suche. Nämlich auch im organischen Bereich Websitesearch, wie man heute sagt, die Leute suchen konkret nach meinem Namen, nach meiner Firma oder nach einer bestimmten Marke. Sie tun das, weil sie erwarten, mich dann zu finden. Das ist manchmal ein bisschen Bequemlichkeit, die Leute packen alles in den Suchschlitz bei Google, geben auf Facebook ein und dann klicken Sie auf Suchergebnisse von Facebook und loggen sich dann bei Facebook ein, da hätten Sie auch direkt die URL eingeben können, aber grundsätzlich ist es so im Navigational Search, dass die Leute sagen: ich habe keine Ahnung, wie die Webseite von dem heißt, aber ich suche den Doktor sowieso in Köln. Dann erwartet man auch, dass die Website kommt und das ist schon mal wichtig, dass dann auch die Website die Kunden gut abholt. Und ich sage immer wir haben zwei, drei Stufen im SEO, egal ob Local SEO oder nicht. Das erste ist die Sichtbarkeit, dafür machen wir unsere Hausaufgaben im SEO und das zweite ist ganz wichtig, das ist die Snippet Optimierung, also die Optimierung von meinem Suchergebnis in der Suchergebnisseiten, in der sogenannten Search Engine Results Page. Es ist das Schaufenster von meinem Geschäft, von meinem Ladenlokal. Menschen gehen vorbei, man muss sich dann mal die Einkaufsstraße in Bonn oder Köln oder irgendwo vorstellen – überall Geschäfte, die Geschäftsnamen hängen in Leuchtreklamen draußen, das ist die Positionierung in dieser Suchmaschine. Man sieht also im Prinzip, wer da alles ist, man ist sichtbar und wenn ich dann mein Schaufenster zu hänge, mit Vorhängen und stelle nichts reen, dann weiß der Kunde auch nicht genau, da steht vielleicht noch Praxis oder irgendwas drauf, aber vielleicht weiß ich noch nicht mal, ist das ein Zahnarzt oder ist es ein Chirurg oder sonst was. Deshalb ist das diese zweite Stufe, diese Snippets zu optimieren. Eine riesige, wichtige Verpflichtung mit einem großen Potential. Und das führt dazu, dass Leute dann vermehrt auf mich klicken und dann habe ich die Webseite, die dritte Stufe, dann muss ich gucken, dass der Benutzer, der jetzt endlich da ist, mit seiner Suchintention gut befriedigt wird. Das heißt viele Elemente, direktes Kontaktaufnehmen oder informieren oder Termin vereinbaren – Dinge, die die Zielgruppe grundsätzlich in verschiedensten Arten machen möchte auf der Seite müssen da sein. Wenn der Nutzer sich das alles erarbeiten muss, wird er wahrscheinlich weggehen. Heißt für mich ist eine Praxis ein Local SEO Kunde und man muss immer gucken, wenn man da versucht zu generischen Suchanfragen zu ranken und es sucht jetzt einer 800 km weit entfernt, wird das wahrscheinlich nicht viel bringen, sondern man sollte sich darauf konzentrieren, dass man eben halt die Zielgruppe erreicht, die man eben halt erreichen möchte. Und es ist natürlich etwas anderes, wenn ich eine Gruppe, eine Kette bin und habe jetzt 20 Praxen in Deutschland. Aber auch dort ist die Standortpflege über Mybusiness schon mal die halbe Miete. Und es wäre jetzt vermessen, wenn eine Agentur kommt und sagt: wir müssen erstmal eine Keywordanalyse, eine Keyword-Recherche machen, was man jetzt alles zu Karies findet und dann müssen wir Content Format aufbauen und so weiter. Das ist meines Erachtens bei einer Praxis jetzt nicht unbedingt sehr sinnvoll, weil es immer mit dem lokalen Bezug zu tun hat und man sich fragen muss, wenn ich jetzt wirklich dazu ranken sollte als Praxis, wenn man z.b. fragt “Was ist Karies?”. Bringt mir das jetzt einen neuen Kunden, schaffe ich das überhaupt, ich als Praxis, wählt Google mich aus, um dieses Thema darzustellen? Wir haben eine Zeit, wo wir auch zu den Themen, über die wir sprechen, eine echte Expertise haben müssen und diese auch vermitteln müssen. 

Sascha Maynert: Jetzt haben wir einen kompletten Durchmarsch durch die SEO Optimierung gemacht. Ich will ein paar Sachen mal sortieren. Zum einen hast du über die Snippets gesprochen, da würde ich das gern mal kurz drauf eingehen. Dann fand ich spannend, weil ich habe da teilweise auch andere Erfahrungen, andere Meinung zu dem Thema, was generische Begriffe angeht – das hängt glaube ich sehr stark auch damit zusammen, worüber wir sprechen. Ich habe ja z.b. diese große Praxis aus Düsseldorf, die tatsächlich auch Patienten bundesweit oder auch über die Grenzen hinaus generiert. In dem Zusammenhang hier eine Frage, die ich von dem absoluten Profi hier einfach mal hören möchte. Bei generischen Begriffen interessiert mich jetzt tatsächlich – was weißt du darüber, wie stark wird bei einem generischen Begriff wie z.b. Zahn abgebrochen oder Karies? Wie stark wird denn bei so einer Suchanfrage vielleicht trotzdem der lokale Standort berücksichtigt, also wenn ich jetzt eine Praxis habe, die vielleicht Content zu solchen Themen anbietet in Form von Texten. So machen wir es z.b. bei der Praxis in Düsseldorf, da haben wir auch sehr gute Suchtreffer, auch bestimmt Streuverlust überregional, aber wie stark ist bei solchen generischen Begriffen im Algorithmus theoretisch auch der lokale Bezug? 

Stefan Godulla: Also der ist sicherlich nicht außen vor zu lassen, aber als allererstes muss man immer wissen, sich immer damit befassen, was die Suchintention des Keywords ist. Die Beispiele, die du genannt hast, sind halt informational – heute sagt man No Simple, das heißt das ist die Frage nach Wissensthemen, nach Ratgeberthemen, da wo man ganz klar sagen will: Ich möchte was, ich habe einen Zahn abgebrochen. Da müsste man prüfen, was z.b. die Suchintention ist. Das ist immer super, wenn man das einfach bei Google eingibt und schaut, was für Ergebnisse kommen denn da. Das heißt erstmal muss ich gucken, habe ich grundsätzlich guten Content, um diese Suchintention abzuholen. Wenn jemand sucht nach Karies oder Zahn abgebrochen ist die Frage, was will man da für ein Wissensthema habe. Das ist meistens eher schon fast transaktional, wo es heißt, ich brauche jetzt Hilfe oder ich will vielleicht wissen, was ich jetzt als nächstes tun kann, vielleicht kriege ich auch Adressen von Zahnärzten ausgespielt lokal. Das Wichtige ist folgendes: die Suchintention bestimmt das Layout. Also die Suche bestimmt, wie das Layout aussieht in der Sucheregbnisseite. Und das kann je nach Keyword Typ so sein, dass ich einfach nur ganz normale organische Ergebnisse von 1 bis 10 bekomme, es kann sein dass ich erst mal 5 Anzeigen habe, rechts habe ich noch den Knowledge Graf, dann ein paar Bilder, dann Fragen von Nutzern und dann kommt irgendwann das Suchergebnis, as organische. Das ist erstmal wichtig, dass man darüber schaut wie sieht das Layout aus, wenn es um das und das Thema geht. Also der Content selber sollte natürlich erstmal gut sein, das ist klar, dann spielen natürlich alle SEO Faktoren mit rein, welches Vertrauen, welche Autorität hat diese Seite schon von Google bekommen, die hier den Content ausspielt. Das setzt sich ja wieder aus SEO Kriterien zusammen wie, wie lange gibt’s die Domain schon, wie positiv sind meine Nutzersignale, habe ich vielleicht vertrauensvolle Backlinks auf diese Seite und dann wird’s halt interessant, wenn das Thema sensibler wird, wo wir halt uns eben über dieses EAT unterhalten, wo es geht um Expertise, Autorität und Trust, also Vertrauen, dass Google ganz klar sagt und das finde ich auch supe – es kann heutzutage nicht jeder, der vielleicht SEO kann oder gut bloggen kann, einfach jetzt mal einen Artikel über Leberzirrhose schreiben und der ist so toll SEO mäßig gemacht, dass wir den an eins ranken aber inhaltlich ist der völliger Käse, jeder, der sich danach richtet stirbt in 3 Minuten, das ist natürlich das, was Google nicht will, sondern Google will in erster Linie Lösungen anbieten. Das heißt, sie werden sich bei sensiblen Themen, Medizin vorweg, Finanzen, Recht, solche Sachen, also was Anwälte angeht, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und so weiter, in diesen Bereichen muss eine klare Expertise da sein, dass Google sagt, wir zeigen hier Inhalte von Seiten wo wir wissen, das ist valider Inhalt ,das ist kein Quatsch. Da muss ich erstmal was für getan haben, dass Google mich als dessen auch anerkennt und wenn ich das Content mäßig sehr gut mache und eben durch Signale wie eben gute Backlinks und vor allem Nutzersignale auf diese Suchanfrage mich beweise und behaupte über eine Zeit, dann habe ich natürlich dazu auch ein Ranking. Man muss nur wissen, wann ist die Grenze, wann kann ich das als Zahnarztpraxis vielleicht nicht mehr, wenn es um Themen geht, wo vielleicht dann wirklich eine Verifizierung durch einen speziellen Arzt oder eine Ärztin oder eben eine Wissenschaftlerin gegeben sein muss. Da gibt’s verschiedene Möglichkeiten, das auf meiner Webseite auch so zu gestalten, dass ich das machen kann, nur zusätzlich gibt ja noch die Quality Rater, die aus Fleisch und Blut sich solche Sachen angucken und einstufen. 

Sascha Maynert: Ja das ist auch ein spannendes Thema glaube ich, dass auch viele ja nicht wissen, dass da tatsächlich auch Menschen noch zum Teil hinter stecken, nicht nur der böse oder gute Algorithmus. Ich wollte noch einmal zurück zu dem Thema mit den Snippets auf der einen Seite und mit dem Thema, wie findet eine Praxis raus, wie man sich da aufstellt. Das kenne ich halt auch, ich kriege dann auch teilweise Angebote auf den Tisch, wo ich dann sehe, da wurde Gold Silber Bronze Paket verkauft mit 5 Keywords, am besten wird noch versprochen “wir bringen Sie garantiert auf Platz 1 bei Google”, sind ja alles tatsächlich Dinge, wo man sagen kann, wenn man solche Angebote erhält, sollte man sehr wahrscheinlich die Finger davon lassen, so kann man kein seriöses SEO anbieten. Du hast die Snippets angesprochen, das als Beispiel einmal. Ich habe oft das Gefühl, dass meine Kunden und auch Interessenten in Gesprächen denken, man gibt einmal ein bisschen Geld und Power in den SEO Bereich rein, dann wird das einmal gemacht und dann denken “Ja, ich habe doch eine SEO optimierte Webseite, ich habe doch dafür bezahlt bei der Programmierung, aber ich werde gar nicht gefunden.” Und vielleicht kannst du uns mal so einen kurzen Einblick geben, was das eigentlich bedeutet, also sprich welche Routinen dahinterstecken und Snippet finde ich ein spannendes Beispiel, weil auch hier ist es ja keine einmalige Sache. Da würde ich mal gerne aus der Praxis hören, sodass die Menschen, die jetzt noch nicht so viel Erfahrung haben, aber vor der Frage stehen, was man eigentlich auf der anderen Seite tut und warum so ein SEO Paket auch nicht 100 € kosten darf und kann im Monat.

Stefan Godulla: Wir können gerne mal ein Praxisbeispiel nehmen, also wir gehen einfach mal davon aus es geht um organische Sichtbarkeit, also das, was bei Google dann in den Suchergebnissen gezeigt wird, wenn es keine Anzeige ist. Und das erste, was man immer machen muss ist eine technische Basis, es gibt sowas wie eine Onpage Analyse, bei der man schaut, ist die Seite in einem technisch guten Zustand bzw. ist der Content, der auf der Seite ist, gut konzipiert, also werden die Rankingfaktoren eingehalten? Das ist z.b. so eine Sache, die so die Basis ist, also das macht man immer als erstes. Man sagt ja immer schnell “Content is King” und es kommt nur auf den Inhalt an, aber das stimmt nicht ganz, weil ich kann meine Technik, meine technische Basis auch so schlecht machen, dass mein Content nicht performt. Aber man muss immer davon ausgehen, dass Ziel von Google ist es und wird immer sein, so viel wie möglich selber interpretieren zu können. Also auch wenn Menschen Fehler machen, Menschen, die guten Content produzieren aber keine Ahnung haben von Webprogrammierung, nicht jeder hat seine eigene SEO oder seine eigene Entwicklungsagentur oder so, auch wenn die Menschen Fehler machen, will Google in der Lage sein, den guten Content, der vielleicht trotzdem auf der Seite ist zu verwerten. Also man darf es nicht zu extrem sehen, aber Onpage Analyse muss als erstes gemacht werden, um technische Seite, Struktur, Rankingfaktoren wie Überschriften, Seitentitel, ob überhaupt Meta Descriptions gepflegt sind, daneben ja wie viele Seiten hat die Seite überhaupt und ist die gut zugänglich? Es geht darum, kann der Crawler von Google sie gut erreichen oder gibt es irgendwo Blockaden, wird sie einigermaßen zügig geladen oder gibt’s da Blockaden? Also so ganz klassische Dinge, ist die erstmal gut vorbereitet, um überhaupt von Google gut erfasst werden zu können und dann geht’s ja immer nur um Sichtbarkeit, die schaffe ich nur durch Content, es gibt ja keinen Trick, den ich jetzt machen kann, nur damit man gut rankt. Das denken vielleicht manche, aber es geht immer nur darum, eine Suchintention zu befriedigen und diese Suchintention kann ich im besten Falle mit einem Bild oder mit drei Sätzen oder auch mit 1000 Wörtern oder 5000 Wörtern abholen, das hängt einfach ganz von dieser Suchintention ab. Wenn wir uns jetzt mal eine Praxis nehmen, das erste ist – wer sind wir? Es gibt den Praxisnamen, den Standort, es gibt die Adresse und Kontaktmöglichkeiten. Und dann empfehle ich immer darüber zu schreiben, was man macht, also das Leistungsspektrum. Ich muss noch gar nicht anfangen für die ganze Welt oder für ganz Deutschland zu erklären, was Karies ist, sondern als allererstes brauche ich ein Content Format, was meine Leistung darstellt, denn da greift natürlich nachher der lokale Charakter. Ich mache z.b. eine Seite zum Thema Wurzelbehandlung, ich mache eine Seite zum Thema Bleaching oder Zahnreinigung oder solche Sachen. Weil ich doch den Kunden darüber was erzählen will, was ich das anbiete. Ich sage dem Kunden, was wird da eigentlich gemacht, was mache ich speziell als Arzt in diesem Bereich, was ist der Service, was kostet das, wo kann ich einen Termin vereinbaren. Daraus entsteht der erste Content für so eine Seite. Und da gehst du natürlich nicht hin und sagst jetzt die ganze Zeit “Zahnreinigung Bonn” und “Wurzelbehandlung Bonn” und sowas alles, sondern du schreibst einfach darüber, dass du ein Zahnarzt in Bonn bist.Wenn du dann ein gutes My Business Profil gepflegt hast, strukturierte Daten verwendet hast und dadurch die anständige Seitenstruktur hast und Content dazu hast, dann weiß Google das und das ist natürlich das, was ich eben meinte. natürlich ist das ein generischer Begriff, Wurzelbehandlung, Zahnarzt oder sowas und dann schaltet natürlich automatisch auch der Localcharakter dazu. Das heißt suche ich das jetzt in Nürnberg und sag Wurzelbehandlung Zahnarzt – dann kriege ich natürlich in erster Linie Content ausgespielt, der dort regional bezogen ist, aber halt auch nicht nur. Wenn ich einen Blog oder ein Magazin noch hinten dran habe, das ist ja ein Content Format, was mir erlaubt über Allgemeines zu sprechen, dann erziele ich natürlich auch damit noch zusätzliche Sichtbarkeit, musst mir aber darüber klar sein, dass ich vielleicht User habe, die bei mir jetzt nicht unbedingt Patienten werden, sondern die sich nur informieren wollen. Aber dann habe ich meine Marke zumindestens, meinen Namen mit rein gebracht. Und man sieht diesen kontinuierlichen Prozess, ich muss also analysieren, ich muss die Daten richtig interpretieren, dem Kunden einen Vorschlag machen für die Content Formate, die man braucht. Das schafft man, indem man sich mit den Zielgruppen beschäftigt, also wo sitzen unsere Zielgruppen – manche sind ganz nah, die kennen uns schon, die wollen nur nochmal wissen, ob man zum Beispiel auch eine Wurzelbehandlung rückwärts macht oder sowas. Dann gibt’s die, die kennen uns noch nicht, suchen aber was in der Region und dann gibt’s die, die suchen keinen Zahnarzt, sondern die wollen irgendwas aus der Zahnmedizin wissen. Und kriegen dann von uns vielleicht einen Blogbeitrag angezeigt und nehmen uns dann als Marke wahr. Da muss man wissen, bringt mir das was? Bei deinem Grund bringt es was, da er deutschlandweit, bundesweit vertreten ist, dass man sich sogar dann informiert, wo ist denn die nächste Praxis, die in dem Verbund ist ja und das bespricht man mit einem Kunden gemeinsam alles. Das muss man erstmal von vornherein klären und da ist das, was ich eben meinte, der Kunde nimmt eine wichtige Position ein. Man hört ja schon, dass das ja schon Aufwand ist und dann muss man sowas immer messbar machen. Dadurch, dass man sowas messbar macht, weil man will ja wissen, wie viel Erfolg hat das Ganze, was wir da machen, bis es beim Kunden auch wirklich dann in der Kasse klingelt und zu sehen ist, zu spüren ist. Heißt, ich muss auch Analysen machen und aus dieser Analyse – und ich glaube du hast es doch im Hintergrund bei dir auf deinem Rollup eigentlich auch drauf stehen – nämlich die Analyse und die Interpretation und dann eben wieder Maßnahmen ableiten und kontinuierlich weitermachen. Es ist natürlich ein kontinuierlicher Prozess, weil man immer wieder gucken muss, ist das, was ich gemacht habe schon gut, braucht es nur Zeit oder muss ich es im Nachhinein noch mal verbessern und etwas besser machen kann man immer. Und deshalb ist es ganz gut, dass man sagt, man hat gegebenenfalls den Initialaufwand, das hängt von dem Zustand ab, habe ich vielleicht schon Content, muss ich vielleicht in der Onpageanalyse was optimieren, muss ich vielleicht was an meiner Struktur tun oder eben Thema Relaunch und das ist natürlich eine Katastrophe, was da noch passiert. Egal, wie groß die Unternehmen sind, es wird einfach alles kaputt gemacht zum großen Teil. Also man sieht, es ist natürlich ein kontinuierlicher Prozess und es ist kein Projekt, das ist bei SEO ganz klar.

Sascha Maynert: Genau, das höre ich wirklich oft, ich habe doch SEO gemacht, aber ich stehe gar nicht vorne. Und dann stellt sich halt eben raus, ja da wurden einmal die Metadaten der Webseite ausgefüllt, vielleicht entsprechende URLS eingerichtet und eben Überschriften mit Keywords vollgestopft und dann hat man eine SEO optimierte Seite und dann wundert man sich, warum nichts passiert und kein Content wurde mehr erstellt  im Laufe der Jahre. Aber das ist auch so ein Thema, vielleicht kannst du da mal deine Meinung zu sagen und gleichzeitig auch noch mal erzählen mit den Snippets und einen Einblick geben, weil dieses Thema Contenterweiterung halt auch. Wenn man lange auf der Webseite nichts macht und keine neuen Inhalte drauf stellt, dann verliert natürlich auch Google, weil Google ist hoch ökonomisch, das INteresse, die Website regelmäßig zu crawlen oder fährt das halt runter und natürlich wenn der Wettbewerb da mehr macht auf einmal sieht wird Google andere Seiten natürlich schneller. Also, wie wichtig ist dieses Thema? Ich habe ja oft den Fall, dass Praxen wachsen wollen, die wollen halt mehr Traffic, die wollen mehr Wachstum, mehr Mitarbeiter einstellen, mehr Patienten finden. Und ich sag halt, dann darf und sollte eine Webseite auch mit wachsen. Und das ganze Thema Prozesse für Content Erstellung. Also ich weiß, du arbeitest ja auch mit einem plastischen Chirurgen zusammen, also du kennst ja auch das Problem natürlich, dass die Praxisinhaber auf der einen Seite im Alltag ihren eigentlichen Beruf ausüben und irgendwie dazu beitragen sollten im Optimalfall, dass der Content sich erweitert. 

Stefan Godulla: Zum einen geht’s ja um Nutzersignale. Also wir ranken heutzutage aufgrund von Nutzersignalen. Bei diesem Local SEO ist es halt ein bisschen anders, weil da möchte Google dir einfach eine gute Empfehlung geben. Ich suche einen guten Steuerberater, einen  guten Zahnarzt, dann hängt es auch viel von Bewertungen, das spielt auch eine Rolle im Local Bereich, auch welche Links ich so aus dem lokalen Bereich habe. Das unterscheidet sich ein bisschen von dem eigentlichen organischen Charakter, wo es wirklich auch um Nutzersignale geht. Das heißt, sind die Nutzersignale auf meiner Seite, angefangen vom Klick auf mein Snippet, verweilt der Nutzer, klickt er vielleicht noch eine andere Seite an, wenn die Nutzer nach diesem Thema suchen und sie landen auf dieser Seite, dann habe ich immer positive Signale, das heißt sie müssen guten Content dazu haben, also vertraue ich ihnen wieder ein bisschen mehr, also setze ich das Ranking hoch. Also wenn ich jetzt Google wäre, das heißt durch Nutzersignale entscheidet Google, ob eben halt unser Content für ein Thema gut ist, besser als andere oder schlecht ist. Deshalb kann ich auch nicht mit dem falschen Produkt zu einer Suchanfrage auf Seite eins stehen. Also manche Produkte sind doppeldeutig. Ich kenne das aus dem B2B Bereich, da gibt’s dann z.b. Dekanter für den Industriebereich, die kosten eine viertelmillionen Euro die Maschinen zur Weinherstellung, Bierbrauereien und so weiter. Wenn wir aber bei Google Dekanter eingeben, da wissen wir alle, was da steht, das haben wir zuhause auf dem Wohnzimmertisch stehen, am Wochenende abends und da füllen wir unseren Wein rein. Das hießt niemals wird man mit dieser Industriemaschine zu Dekanter auf Seite eins stehen können, niemals. Weil Google weiß, 99,9% der Leute, die Dekanter suchen, suchen das nicht. Ich hätte also zwangsläufig schlechte Nutzersignale, die Leute hauen wieder ab. Und so entscheidet sich auch, wo ich ranke und bei dem Content ist es ja so, da sind wir ja bei dem Thema Kontinuität,ich muss doch gucken, wie verhalten sich meine Rankings. Es gibt Evergreen Content, es gibt Content, der dauerhaft einfach gut ist, gerade wenn er industriell, wissenschaftlich, technisch ist und beschreibt gewisse Prozesse und so weiter, dann ist der Content vielleicht saisonal, dann ist das Thema nicht mehr so relevant, also Content veraltet zwangsläufig über die Zeit, aber ich muss es ja beobachten. Ich muss ja ein kontinuierliches Monitoring zu meiner Sichtbarkeit haben und wenn ich merke, da sind Seiten, da sind wir nicht mehr in den Top Ten, sondern eher auf der zweiten Seite, dann muss ich davon ausgehen, dass der Traffic weg ist. Sistrix hat ja eine aktuelle CTR Studie gemacht, also die click to Rate, wie oft klickt man auf mein Suchergebnis bei Google, wenn man etwas sucht. Und da ist rausgekommen 28,5 % , knapp 30 % der Leute klicken auf das erste Suchergebnis und nur noch 2,5% auf den 10. Platz. Jetzt hat man noch diesen Spruch: Auf Seite 2 bei Google, da kannst du super eine Leiche verstecken aber mit Traffic passiert da nicht viel. Deshalb muss man sich darauf konzentrieren, Top Ten Ranking zu kreieren und wenn ich die hab, spricht das für ein gutes Content Format. Also kontinuierlich messen, bin ich mit den Rankings ins in den Top Ten, falls es das nicht mehr ist, war ich das mal, wie alt ist der Content, gibt es jetzt was Neues dazu zu sagen. Weil die Nutzersignale sterben ja, komme ich aus den Top Ten raus habe ich viel weniger Besucher da drauf, finden immer weniger Leute diese Seite, die schon älter ist. also immer weniger Nutzersignale, immer weniger Themenrelevanz und so falle ich dann nach und nach im Ranking. Aktualisiere ich diesen Content regelmäßig, weil es mittlerweile sicher noch ein paar neue Infos dazu gibt, weil ich das vielleicht auch toll ergänzen kann, den ganzen Artikel überarbeite und dem Artikel dann auch ein aktuelles Datum geben kann, viel hängt auch davon ab, was habe ich denn für ein technisches Format, mit dem ich das mache, wird in den Suchergebnissen das Datum angegeben, wenn du im Bereich Suchmaschinenoptimierung ein Thema suchst und da steht ein Artikel in den Antworten von 2013, dann klicke ich den nicht an. Das muss man ja bedenken, Content aktualisieren, aktuell halten, damit es auch ein aktuelles, neues Veröffentlichungsdatum kriegt und wenn ich Social Media hinten dran habe, dann habe ich auch wieder eine Berechtigung, diesen Content auch wieder zu posten und in Umlauf zu bringen, was wieder Traffic auf die Seite bringt und somit auch Nutzersignale geben. Also Content Aktualisierung und das kann ich ja nur, wenn ich kontinuierlich auch beobachte, wie das eben halt mit meinen Rankings aussieht. Und das Snippet ist natürlich etwas mit unfassbar viel Potenzial, weil das ist das erste, was mein potenzieller Nutzer sieht. Er sucht was, und ich bin in den Top Ten und es ist egal, ob ich an eins bin oder an 10, ich muss dafür sorgen, dass ich Aufmerksamkeit schaffe. Und dafür gibt es natürlich viele Varianten so ein Snippet zu optimieren, angefangen mit Sonderzeichen, mit Emojis, natürlich alles in einem angemessenen Rahmen und auf so wie Google das auch erlaubt. Bis hin natürlich zu den ganz wichtigen, strukturierten Daten, mit denen ich mein Snippet ja wunderbar ausbauen kann. Ich muss natürlich erstmal gucken, einfach das Thema bei Google eingeben, um was es geht, was möchte ich jetzt optimieren, wozu besser ranken? Einfach eingeben und dann sieht man, wie sieht mein Wettbewerb in den Snippets aus. Das muss ja nicht mal ein realer Wettbewerb sein, sondern wie sieht das aus, macht da einer irgendwas oder ist das alles nur blauer Link und schwarze Schrift und weißer Hintergrund? Dann reicht vielleicht so ein grünes Häkche, was ich da rein mache, um mehr Aufmerksamkeit auf mein Snippet zu kriegen. Denn der Nutzer guckt zwangsläufig da drauf, wenn irgendwas dort aufhält, das Auge fällt drauf und dann in kurzen knappen Häppchen dem Nutzer auch sagen, was findest du hier auf der Seite und dann diesen Klick einfach mehr zu forcieren, egal ob noch jemand über mir oder unter mir steht. 

Sascha Maynert: Super, das war auch genau eigentlich, was ich erreichen wollte, dass wir da einmal so ein Gefühl bekommen, was da eigentlich alles hinter steckt und dass das eben auch kein einmaliger Prozess ist und ich glaube alleine, wenn man sieht wie du darüber redest, dass hier natürlich Kontinuität vor allem auch wichtig ist und gerade da sehe ich jetzt noch einen spannenden Übergang. Ein anderer Grund, warum man natürlich auch optimieren sollte, Google ändert häufig Dinge, der Algorithmus ändert sich oft. Magst du uns vielleicht einmal ganz grob einen Überblick geben, was das vor allem mit diesem sogenannten Medic Updates auf sich hat und was da vielleicht in letzter Zeit so geschehen ist, ich sag mal in der Vergangenheit und dann reden wir gleich im zweiten oder im letzten Abschnitt nochmal darüber, was da vielleicht vor ein, zwei, drei Wochen noch geschehen ist aber es gab ja einige Updates, Google datet oft ab, einige spezifisch auf dem Medizinbereich und da würde ich gerne mal dich bitten, uns auf deine Reise mitzunehmen, warum macht Google das so, was ist da so geschehen?

Stefan Godulla: Ja das gibt ja seit jeher Google Updates. Früher gab es halt einzelne Updates für verschiedene Dinge, also man kennt natürlich von früher noch das Panda Update, da ging es halt um dünne Inhalte, also einfach Inhalte, die keinen Mehrwert für den Nutzer hatten, weil man für jedes Keyboard und jede Variante des Keywords immer eine eigene Seite produziert hat und überall den gleichen Content hatte. Dann das Pinguin Updat hat e, das hat sich eben halt um die Link Qualität gekümmert, zum Glück, weil es ja kein Faktor sein kann, nur weil ich 100.000 Links habe, heißt das ja nichts. Das geht ja darum, was sind das für Links, sind die themenrelevant, kommen die von Seiten, die schon Vertrauen haben und kommt da auch Traffic rüber? Das Ganze ist ja dann in ein allgemeines Core Update übergegange, das heißt mittlerweile rechnen wir im Jahr ungefähr drei- bis viermal mit einem Google Core Update. Wir hatten im Januar eins, wir hatten im Mai eins und wir sind  uns glaube ich alle relativ einig, dass wir uns seit Anfang September bis heute in einem weiteren befinden, weil wahnsinnig viel Unruhe einfach auch da ist und immer wieder auch Sachen von Google durchblitzen. Aber grundsätzlich macht Google glaube ich am Tag 9 Updates,  von denen kriegen wir alle nichts mit. Aber natürlich wird es angepasst und es geht in erster Linie immer darum, die Suchintention einer Suchanfrage, gerade wenn es um ein Wort geht, noch besser zu erkennen und die Ergebnisse, die ich zu dieser Suchanfrage ausliefer, noch besser zu machen für den Nutzer und das ist so das Hauptziel der Updates. Und Medic Updates, 2008 glaube ich war das erste oder eins der ersten Medic Updates und da hat das angefangen, was ich eben schonmal meinte,  mit diesem EAT Thema. Also es ist ja so, dass wir nach diesen Updates immer nur so ein bisschen spekulieren können, weil Google hat sich ja noch nie nach dem Update hingestellt und gesagt, so jetzt sind 6 Monate vorbei und jetzt sagen wir euch, was wir da gemacht haben. Sondern wir spekulieren ja immer in der SEO Szene. Ich finde auch immer ganz spannend, wenn dann schon nach dem ersten Tag nach so einem Update schon gesagt wird, was das wohl alles beinhaltet hat. Grundsätzlich geht’s eigentlich immer darum, die Suchintention besser zu verstehen und die Inhalte besser zu machen. Dazu gehört eben dieses EAT Thema, was ich eben sagte. Das heißt, dass es ganz wichtig ist, dass gerade medizinische Themen valide sind und verifiziert sind. Erstmal sollte ich als Institution eine Expertise habe, wenn ich jetzt eigentlich Schreiner bin und ich mache jetzt einen Medizinblog, dann sollte ich das sein lassen. Wenn ich jetzt aber Arzt, Ärtzin bin oder eine Klinik oer ein Institut, dann habe ich natürlich die Expertise und schreibe absolut valide Inhalte, die aber wahnsinnig sensibel sind. Man kennt das von gutefrage.net, was passiert da, der Nutzer stellt eine Frage, andere Nutzer antworten. Also das ist natürlich ein Klugscheißer Portal von vorne bis hinten, keiner von uns ist Arzt, auch da werden natürlich viele medizinische Fragen gestellt, jeder der irgendwas hat, geht direkt zu Google und sucht, was man nicht tun sollte, weil die Ergebnisse sind nicht immer unbedingt beruhigend, genau deshalb ist es eben so, dass wir eben halt valide Inhalte haben. Man kann super Instrumente schaffen, das einfachste ist, wenn man jetzt sagt: “Hey, ich bin Ärztin, ich bin Arzt und ich weiß, wovon ich rede.” Was ich eben meinte, bei mir ist es eben halt die Chirurgin, die im plastischen Bereich und im Intimchirurgie Bereich ihr Leistungsspektrum darstellt und natürlich über Brustvergrößerung, Faltenunterspritzung, Liposuktion oder eben halt andere Dinge spricht und darüber tollen Content hat, ist sie als Ärztin einfach dort auch lang genug unterwegs, das auch Google weiß, hey ja, die weiß wovon sie spricht, die Inhalte sind valide. Ich kann das Ganze aber unterstützen, indem ich mit Autoren Boxen arbeite, das heißt unter meinem Content, den ich schreibe unter den Artikeln Autorenboxen habe, wo ich sage, wer bin ich eigentlich, warum bin ich berechtigt diesen Content hier zu schreiben und warum ist der auch glaubwürdig. 

Sascha Maynert: Das ist ein ganz konkreter Tipp vielleicht auch für die Zuhörer, dass man auf den Webseiten eben auch die Autorenboxen unter bestimmten oder allen Inhalten, wo natürlich der Arzt dahinter steckt, auch eben nochmal unterlegt, hinterlegt, auch optisch sehr wahrscheinlich hervorhebt, dass man da eben ja eben die entsprechen Autorität auch hat. 

Stefan Godulla: Ich habe zwei Beispiele, z.b. so Steuerrecht und Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer, oder Anwälte. Die haben immer Veröffentlichungen, die haben Aufsätze gemacht, die haben Fachbeiträge gemacht, die haben bei irgendwelchen Verlagen Artikel geschrieben, die haben Bücher geschrieben – das ist das, was man nutzen muss. Das heißt auch wirklich aufzuführen, was hat der für eine Vita, also was hat der alles an Veröffentlichungen schon draußen, dahin verlinken, vielleicht auch zum Verlag verlinken mit dem Buch und nicht zum Affiliate Link zu  Amazon, also doch sinnvolle Quellenangaben zu den Sachen, die man schreibt. Dann gibt es die Seite Fertila.de , eine Seite über Kinderwunsch, das ist eine Seite für Kinderwunschzentren, Ratgeber Artikel, die machen das ganz wunderbar. Die haben einen Ratgeber, die Seite besteht eigentlich fast nur aus diesem Ratgeber. Wenn man in einem entsprechenden Bereich ist wie Fruchtbarkeit, Unfruchtbarkeit und so weiter, dann gibt es zu jedem Artikel erstmal eine Autorenbox. Die Autoren sind alle in einer Box vorgestellt,  diese Autoren sind alle valide, die haben alle was mit diesem Thema zu tun, die sind entweder studiert oder haben wissenschaftlich darin gearbeitet. Und dann kann man das Anklicken und da steht immer, von wem es verfasst ist, ich habe eine Autorenbox daneben. Und bei ganz sensiblen Themen steht sogar noch daneben, wer es verifiziert hat. Das heißt neben der Autorin gibt es noch eine Ärztin, die das Ganze begutachtet und freigegeben hat. Je besser ich zeige, dass dieser Inhalt echt und genau das stimmt, was da drin steht, umso mehr Möglichkeiten habe ich auch damit von Google zu ranken und als vertrauensvolle Quelle zu dienen und die Nutzersignale werden das entscheiden und auch die Quality Rater die sich in Fleisch und Blut so was anschauen. Ich kann also selber was tun und muss das auch tun, auf meiner Seite so gut wie möglich darstellen, hey ich bin Experte in dem Bereich, warum bin ich Experte, das habe ich schon gemacht, das habe ich geschrieben, da sind die Quellenangaben, da ist mein Buch, was ich geschrieben hab. Im letzten Seminar war eine Webagentur, die hat eine unfassbar mega riesengroße holistische Seite zum Thema Rechtssicherheit im Internet gemacht. Und bewegt damit 0, weil es ist eine Webagentur, kein Anwalt. Die haben gesagt, ja was können wir machen. Ich habe gesagt, ihr habt dort eine Partnerschaft mit der Kanzlei, die wird auf der Seite kommuniziert, also nimm dir doch den Anwalt, der soll diesen Text begutachten, er soll sein Siegel runtersetzen und sagen, ich habe diesen Text geprüft, ihr Inhalt ist richtig, der ist top, ich stehe dafür mit meinem Namen, wer ist dieser Anwalt, was hat der Anwalt für eine Reputation und du wirst dann mit Sicherheit schon etwas mehr berücksichtigt werden für diesen Inhalt, als du es vielleicht bisher tust. Wobei man sagen muss, als Webagentur ist die Ausgangslage eher dürftig, dass ich da in Top Ten Bereich an der Stelle komme. 

Sascha Maynert: Du hast vorhin die Google Quality Rater angesprochen, also echte Menschen, die eben auch das Web durchkämmen oder Webseiten durchkämmen. Wann greifen die Quality Rater z.b. ein, ist das vielleicht auch genau in solchen Szenarien? 

Stefan Godulla: Ja klar, das sind halt sehr umfangreiche Richtlinien in Form von Fragebögen für die manuelle Qualitätsprüfung von Webseiten und das sind halt Search Quality Evaluators oder Rater, die eben Mitarbeiter sind und die überprüfen anhand solcher Fragebögen oder solcher Auswertungen entsprechende Webseiten. Ich bin ja nicht bei Google, das heißt wie das jetzt im Tagesgeschäft aussieht weiß ich nicht, aber Fakt ist, Google wird ja gewisse Seiten ranziehen, um zu entscheiden, wie wollen wir sie in Zukunft bewerten, wie wollen wir den Content bewerten, wie bewerten wir die Navigation und rechtliche Hinweise, die Bewertung der Pflege, die Reputation der Seite dafür gibt’s eine Bewertungsskala und ein wichtigstes Element ist diese EAT Formel und das sind so drei Bestandteile, einmal die Expertise, die Autorität und das Vertrauen. Also wer eine hochwertige Webseite betreibt, muss sich mit dem Thema seiner Seite gut auskennen und das vermitteln und sollte für das Wissen geschätzt werden und muss vertrauensvolle Inhalte liefern. Das hängt immer ein bisschen von der Branche ab und das sind halt unter anderem auch Menschen in Fleisch und Blut, die das prüfen.

Sascha Maynert: Das ist wichtig zu verstehen. Ich hatte letztens wieder eine Webseite in die Hand bekommen von einem Zahnarzt, die hatten tatsächlich auch noch diesen uralten SEO Trick, weißer Text auf weißem Hintergrund unten im Footer und früher konnte man Google mit solchen Tricks noch was vorgaukeln. Das ist heute gar nicht mehr möglich, Qualität setzt sich durch, Seriosität setzt sich durch und Google hat da sogar umfangreiche Maßnahmen mit diesem Quality Ratern, die eben tatsächlich Webseiten händisch überprüfen und man kann mit Sicherheit davon ausgehen, gerade in diesen genannten, sensiblen Bereichen und gerade auch im Gesundheitsbereich wird das natürlich Gang und Gebe sein. 

Stefan Godulla: Wichtig zu erwähnen ist, dass man eben diese Quality Rater Guidelines auch natürlich bei Google lesen kann. Man sagt oft, dass Google so ein Geheimnis ist, aber man kann das alles lesen, man muss sich nur die Mühe machen. Es gibt auch Google Play Bbooks und so weiter, das ist ein riesen Umfang an Content, aber Google zeigt offiziell ganz offen wie sie es gerne hätten, man muss sich nur damit auseinandersetzen. 

Sascha Maynert: Genau das ist auch das Thema. Ich habe auch dafür ein anderes Beispiel aus genau dieser Woche, wo ich eine Seite in die Hand bekommen habe, wo auch dann auf Nachfrage rauskam, ja wir haben massiv Linkaufbau in den letzten Jahren betrieben und dann habe ich mir das kurz angeschaut man sah auch, dass das zum Teil tatsächlich Linkspam und ganz unseriöse Quellen waren. Da will ich einfach drauf hinaus, für SEO, Suchmaschinenoptimierung und so eine Lanze brechen, also weil da sind einfach immer viele Fragen, wie das funktioniert und wir haben im Grunde jetzt hier mal dargestellt: eigentlich ist es ganz simpel, wenn man sich an die Richtlinien von Google hält, sie kennt und dann natürlich auch Fleiß an den Tag legt und natürlich entsprechend auch diese Routinen und Kontinuität aufrechterhält. Das ist glaube ich einer der häufigsten Punkte, wo eine Seite einfach abstürzt, dann wundert man sich zwei Jahre später, warum bin ich nicht mehr vorne bei Google, ich war doch vorne, die Seite ist nicht mehr Google optimiert – nein, man hat einfach aufgehört den Prozess weiter zu verfolgen. Wir haben ja vor drei Wochen eine große Neuerung im Gesundheitsmarkt, Online-Markt dadurch, dass der Bund und Google eine Kooperation geschlossen haben.Fakt ist ja, dass sich dadurch etwas in den Suchergebnissen geändert hat oder es Neuerungen gab. Ich stell mir halt die Frage: kann und wird sich das im Laufe der Zeit auch auf vermeintlich seriöse und verlässliche Arztwebseiten, die sich eben – und da stehe ich auch mit meinem Kunden oft für – die Mühe machen, viel Content zu produzieren, auch für generische Themen da zu sein. Weil das ist schon meine Philosophie, natürlich auch wenn ich lokal denke, ich will möglichst viele Touchpoints schaffen in der Patientenreise, wenn er sich jetzt informiert: ich will schöne Zähne haben, okay das geht mit Veneers, ich kann mir da diese Verblendschalen draufsetzen, ach und wo ist dann eben der Arzt in meiner Stadt. der das macht und am besten noch die und die Methoden hat. Da versuche ich oft möglichst viele Berührungspunkte zu schaffen auf der Suche und jetzt hat Google ja da etwas geändert. Man kann das noch nicht einschätzen, aber vielleicht kannst du mal aus deiner Sicht, was du vielleicht da mitbekommen hast und vielleicht noch erklären was das bedeutet für die Suchergebnisse was da gerade geschieht. Wir haben zum Beispiel Beispiel Karies  – was ist Karies – einfach eine andere Darstellung und vielleicht nimmst du uns mal mit, wir brauchen nicht auf diese politischen Dinge eingehen, einfach so dieses Thema: was bedeutet das für die Suchergebnisse, was wird der Nutzer in Zukunft anders haben als noch vor kurzem unter inwiefern können Praxen vielleicht daraus sogar Chancen ziehen?

Stefan Godulla: Ja also grundsätzlich gesehen muss man ja auch immer so ein bisschen die Kirche im Dorf lassen. Das Geschrei ist immer wahnsinnig groß. wenn Google irgendwas ändert, vor allen Dingen auch so in der SEO Branche, weil man oft eben meint Google ist erfunden worden, damit SEO Leute SEO machen können. Google ist eine sehr intelligente Maschine, die genau weiß, was sucht jemand. Im nächsten Schritt versucht Google als allererstes diese Suchintention selber zu beantworten. Dafür gibt es mittlerweile 45 unterschiedliche Treffer Typen, ob das Aktienkurse sind, ob das Sportergebnisse sind, ob das Flüge sind, ob das Podcasts, sind Veranstaltungen, Jobs und und und. Das ist immer noch Google, die sagt: Hey, wir sind eine Antwort Maschine und wir geben dir schnellstmöglich eine Antwort. Wenn man also mal kein Online-Marketer ist, sondern Privatmensch, der dringend was sucht und kriegt eine tolle Antwort von Google – das Gefühl möchte Google aufrechterhalten und ich finde es auch wirklich respektabel, das bis heute geschafft zu haben. Ich kann mich an keinen erinnern, der sagt, immer wenn ich bei Google was suche, kommt irgendwie nur Mist raus. Ds muss man auch erstmal schaffen. Das bedeutet, man muss ja erstmal die Potenziale, die man selber hat und die Google einem bietet, auch ausschöpfen. Wenn wir mal das Beispiel nehmen “Was ist Karies?”, da gibt’s jetzt auf der rechten Seite, wo wir normalerweise den Knowledge Graph sehen, der oft Informationen von Wikipedia darstellt bei Wissensthemen, haben wir jetzt eine neue Kachel oder einen relativ großen Kasten, da ist jetzt eine direkte Erklärung von Google: Was ist Karies? Jetzt muss man aber bedenken, das wurde ja bisher auch schon so dargestellt, allerdings im organischen Ergebnis, links auf der Seite, oben auf der sogenannten Position 0, ein Featured Snippet, eine Featured Box, dort wurde dann der Inhalt der Webseite, der Google in dem Moment das höchste Vertrauen zuspricht, zu dieser Antwort “Was ist Karies?” wird eine Textpassage aus der betreffenden Seite genommen und in dieser Feature Box angezeigt, um dann den Nutzer eventuell jetzt schon die Info komplett zu geben. Das wird in so einer kleinen Box aber wahrscheinlich nicht reichen, wenn man erklären will was Karies ist. Wenn ich nach Preisen für Plexiglas suche, dann reicht das vollkommen, dann werde ich keine Seiten anklicken, sondern ich habe die Info und geh wieder. Da halt in diesem Medic Thema Google einfach gesagt hat, das ist so ein dünnes Eis, gerade sicherlich in den Zeiten von Fake News und so weiter, dass wir uns wirklich auf das verlassen mit einem Algorithmus und den Quality Ratern, was auf Webseiten passiert, brauchen wir eine ganz valide kontinuierliche Quelle im Medizinbereich, wo wird zumindestens als Google sagen, die Box die wir dir dahinstellen links, das sind organische Ergebnisse, da haben wir unter anderem auch ähnliche Fragen, von dem was die anderen Nutzer sich gefragt haben, das sind offiziell organische Ergebnisse, das sind keine Anzeigen von uns, aber rechts in dem Kasten, wo wir als Google dir erzählen, was Karies ist, da wollen wir als Google eine Quelle drin haben, der wir 100% vertrauen können. Weil es gibt nichts schlimmeres als wenn wir dort irgendeinen Bockmist erzählen, weil wir Content nehmen von einer Webseite, die hat über Nacht etwas geändert, wir haben die Seite noch mal gecrawlt und haben nicht schnell genug mitbekommen, dass da jetzt Blödsinn drin steht. Ich könnte 1000 Szenarien aufzählen, die für mich als Google wichtig wären. Deswegen gibt es jetzt diese große Box, in dir steht Karies, Erklärung von Karies aufgeteilt nach einem Überblick nach Symptome, nach Behandlung und die Quelle ist die Subdomain vom Bund nämlich gesund.bund.de. Und jetzt schlagen natürlich alle Verlage riesigen Alarm, weil sie sagen, das geht nicht, das ist ja Einschränkung der Pressefreiheit und was weiß ich alles für ein Theater. Das Erste ist, das Potential ausschöpfen, wenn ich mal die Position eins sehe im organischen Ergebnis: zahn.de. Dort rankt eine Seite von zahn.de, die aus einem FAQ Bereich kommt. Es gibt in den strukturierten Daten ein wunderbares Markup für FAQs. Ich würde also als zahn.de erst mal hingehen, mein Snippet anständig pflegen. Das heißt, dass ich als Suchergebnis erstmal ein bisschen auffälliger bin und dass der Nutzer besser abgeholt wird. Dann würde ich meine FAQs, die ich ja nun mal auf der Seite drauf habe zum Thema Karies, mit dem strukturierten Markup auszeichnen, was dazu führt, dass diese FAQs, ich glaube fünf oder sechs stehen unter dem Snippet, mit drangehangen werden. Also das Snippet etwas auffälliger gestalten, vielleicht einen kleinen Farbklex rein machen, durch einen grünen Haken oder das Emoji Zahn für de Titel und die FAQs darunter packen. Dann habe ich wahrscheinlich für de Nutzer, der sich eher links orientiert, eine viel größere Aumerksamkeit erstmal erzielt als rechts diese Kachel. Dist zwar groß ist, aber das Auge guckt mit Sicherheit zuerst auf das organische Suchergebnis. Ich finde das Potential sollte man als erstes Mal ausschöpfen und dann sagen ok, was interessiert mich die Kachel, meine Klickrate ist sogar noch gestiegen und dann ist sie halt da. Und ob immer nur der Bund in dieser Kachel drin stehen wird, das weiß jetzt auch noch keiner. Eine Sache ist doch klar, sie ist da und ich finde es auch wichtig, da müssen wir aus der Online-Marketer Welt raus. Das ist mir tausendmal lieber als gutfrage.net, wo mir gesagt wird, ich muss mich auf den Kopf stellen und dreimal lachen. Und es bleibt dabei, man muss alles dafür tun, um eine valide, verlässliche Quelle zu sein und ja manchmal führt das, dazu dass ich nicht nur mein Content Format umstellen muss, dass ich mich vielleicht von gewissen Optionen verabschieden muss oder dass ich vielleicht auch mein Geschäftsmodell ändern muss. Wenn ich einen großen Anteil über online an meinem Business habe und ich verliere an Sichtbarkeit, wenn ich so ein sensibles Thema habe, womit ich jetzt keinen Erfolg mehr habe. Klar, was passiert, mehr Anzeigen schalten – Google sagt auch gerne ganz schnell immer mir Anzeigen zu verkaufen – also, mehr Anzeigen schalten oder wenn ich jetzt mal an dieses Beispiel Liebscher und Bracht denke, der natürlich auch eine wunderbare Arbeit im SEO und im anderen Marketingbereich hat. Der ist ja mittlerweile der Bundes Physiotherapeut, immer wenn man irgendwas im Bereich Physiotherapeut sucht, dann ist Liebscher und Bracht – auch weil sie einen unfassbaren YouTube-Kanal haben – ich will nur sagen, man muss auch dann mal mehrere Kanäle vielleicht erschließen. Das bezieht Google mit ein, meine Aktivität auf anderen Kanälen, ob das YouTube ist, ob das Anzeigen sind, ob das Fernsehwerbung ist, ob das Radio ist – völlig egal. Es geht um Marke, es wird also immer mehr um Marke gehen bei Google und es gibt aber sicherlich viel Potenzial, was man bisher noch nicht ausgeschöpft hat. Daran sollte man erst mal ran, bevor man jetzt schon Panik hat und sagt wir haben ja bald alle gar nichts mehr zu sagen als Mediziner. 

Sascha Maynert: Mobil sieht die ganze Sache natürlich ein bisschen anders aus, weil mobil habe ich dann diese Riesenbox erstmal vor der Nase, die ist dann sehr weit oben, das heißt da ändert sich durch dieses Spiel schon mehr, du hast gerade eben die Klickraten auch angesprochen. Aber du hast das Entscheidende schon gesagt und darauf wollte ich eigentlich auch tatsächlich hinaus mit der Frage, einfach zu zeigen, man darf die Sachen,  die man sich da einmal erarbeitet hat, egal ob als Verlag oder als Praxis, auch nicht als gegeben sehen. Das muss in Bewegung bleiben, da muss man auch die Bereitschaft haben, eben den Pfad zu verändern, wenn man weiter um gewisse Plätze mitkämpfen möchte. Das zeigt eigentlich auch, dass es gerade im Online-Marketing generell, aber natürlich auch im SEO Bereich einfach ein sehr dynamischer Markt besteht. Ich will einfach hier damit auch aufräumen, damit einfach Verständnis dafür entsteht, was eben auch auf der anderen Seite, also sprich die Menschen,die Agenturen, die Freelancer, die eben den Praxen helfen, dass das eben AUfwand ist, das es  eine hochtechnologische Arbeit ist, man muss sehr anpassungsfähig sein, man muss dranbleiben und so ist es im Grunde auch mit der Gesundheit. Ich glaube das sagt auch jeder Arzt, das sagt auch der Zahnarzt, ich kann dir einmal die Zähne gerne reinigen, aber wenn du nicht ordentlich putzt, dann vergammeln sie. Ich fand es auch noch mal spannend mit dem Beispiel Liebscher und Bracht. Ich hatte auch heute tatsächlich wieder ein Gespräch mit einem Zahnarzt, der sagt, dass er am frühen Morgen mit den Übungen von Liebscher und Bracht an an seinem eigenen Körper gearbeitet hat und das zeigt eigentlich auch, welches Potential eigentlich aus dieses Internet für Ärzte, Physiotherapeute,  wen auch immer draußen hat, wenn man sich eben zeigt und sichtbar oder hörbar wird. Ich würde dir gerne jetzt noch zum Abschluss einfach freien Raum geben, falls du etwas aufgreifen möchtest. Ich stehe dafür mit meinem Podcast, ich möchte den Zuhörern Ideen, Anregungen, Tipps geben, wie sie ihr Digitales Praxismarketing aufs nächste Level bringen. Wenn du vielleicht noch zum Schluss so einen Next Level Tipp hast, wo du sagst, das sollte man vielleicht als Praxis in der nächsten Zeit auf jeden Fall im Auge behalte,  muss nicht SEO sein, einfach wo du denkst, da geht die Reise hin, wo werden sich vielleicht auch Ärzt*innen und Zahnärzt*innen sich freuen, wenn sie auf diese Themen in der Zukunft achten, um ihr Online-Marketing entsprechend auszurichten. 


Stefan Godulla: Ich denke man muss auch mal bedenken, wenn ich jetzt vielleicht eine Präsenz verliere zu einer Suchanfrage wie “Was ist Karies?”, dann muss ich mich ja z.b. als Zahnarzt auch fragen, ob ich als einzelner Zahnarzt in Köln der bin, der Deutschland erklärt, was Karies ist? Ja, dann verliere ich halt diesen Teil, es bleibt weiterhin viel wichtiger, wenn jemand in Köln nach einem Zahnarzt sucht, dass er mich findet und dass ich dann eben halt hier ranke. Dieses Potential ist ja weiterhin da und da kann ich bestmöglich dran arbeiten. Wenn es schwieriger wird, dann Spezialisierung. Dann sage ich okay, dann gehe ich jetzt konkret hin und mache eben halt den besten Inhalt zur Wurzelbehandlung, den du hier finden kannst. Und zu diesen ganzen Leistungsspektren einfach gezielter denken, weil die Leute dann nicht über Zahnarzt Köln kommen, sondern über Wurzelbehandlung Köln oder Zahnreinigung Köln. Auch das sind ja Kunden. Dann habe ich natürlich die Weiterempfehlung, die Bewertungen in meinem Google Business, was unfassbar wichtig ist, weil es geht gar nicht nur um den Rankingfaktor, sondern wenn die Leute einfach gute Bewertung sehen ist es gerade bei dem Arzt sehr wichtig, dann gehen sie dahin. Dann alternative Kanäle, die Frage ist, wie sehr habe ich mich als Mediziner jetzt wirklich mit diesen anderen Online-Marketing Kanälen auseinandergesetzt. YouTube ist ja die zweitgrößte Suchmaschine nach Google. Also ich glaube manchmal ist es sogar eine größere, ich bin ja gar nicht ganz up-to-date. Auch da kann ich natürlich erklären, was Karies ist und kann auch dort mit YouTube SEO oder mit YouTube Optimierung, das ist ein ganz eigenes Gebiet, wo die Video Leute sich gut auskennen, die genau wissen, was muss ich mindestens tun für so ein Video, was muss alles dabei sein, wenn ich das reinstelle, damit ich echt eine gute Grundlage habe, zu gewissen Dingen gefunden zu werden. Dann muss ich auch selber dafür sorgen, dass das Video in Umlauf kommt, also Social Media hinten dran, das auch teilen, dafür sorgen, dass das gesehen wird und geteilt wird. Und dann kommt ja klassisches Marketing dazu, was ja gar nicht mit online zu tun haben muss, sondern einfach Ideen, was kann ich meiner Zielgruppe geben, dass sie bereit sind, mich zu teilen, über mich zu reden oder mich auch mal zu besuchen, macht ja nur Sinn, wenn sie lokal auch eine Möglichkeit dazu haben. Oder wie gesagt, wenn du so einen bundesweiten Kunden hast, ist es natürlich eine andere Situation. Also es ist wichtig, sich immer noch konkreter hinzusetzen und zu sagen, hey, ich muss wirklich was tun, aber ich kann was erreichen. Also diese Mentalität, falls sie noch da sein sollte “Ja, ich schreibe morgen mal einen Text oder ach ja, ich muss ja bei Google noch einen Knopf drücken, ich will ja eigentlich meine Arbeit machen.” Nein – man muss sich schon hinsetzen und versuchen, die passenden Partner und Experten zu finden und vor allem einen, der vielleicht gut beraten kann, welche grundsätzliche Strategie für alle Kanäle wichtig ist. Wo sitzt die Zielgruppe? Sitzt die vielleicht eben halt auch bei Tiktok? Es gab zum Beispiel mal einen Arzt bei Snapchat oder so, der seine ganzen Operationen immer aufgenommen hat oder so im Operationssaal und das haben sich Millionen von Leute angeguckt, weil es mega interessant war. Und die Frage ist immer, was für ein Ziel ist dahinter, aber ich glaube wir haben so viele Möglichkeiten und man sollte nicht alles verteufeln, aber es ist wichtig zu gucken, wo ist meine Zielgruppe- habe ich heute auf Facebook noch eine Zielgruppe oder ist die eher auf LinkedIn oder ist die tatsächlich irgendwo noch auf Xing, also das soll ja auch noch der ein oder andere sein. Und das ist glaube ich ganz wichtig, erstmal die Marketinghausaufgaben zu machen, zu wissen wo die Zielgruppe sitzt, die auch testen,nicht nur das Big Picture denken, sondern sagen, dann lass uns doch mal zwei, drei Aufnahmen machen. Das Video in die Webseite einbinden, zu gucken dass ich viel mögliche Querverlinkung habe, Nutzersignale erzeuge und nur dann kann ich einen steigenden Trend beobachten in Impressionen, in Klicks, in Patienten, Mandanten, was auch immer und wenn ich das sehe, muss ich es kontinuierlich weiter verfolgen und das wichtigste ist die Learnings, die Erkenntnisse. Und deshalb auch nie in Aktionismus verfallen, denn der verleitet oft dazu, dass man viele Dinge gleichzeitig macht. Man sollte aus allem, was man macht, so viel wie möglich lernen, um es in der nächsten Optimierungsschleife noch besser zu machen. Also der Faktor Zeit ist glaube ich ganz wichtig, den sollte jeder mit auf dem Schirm haben, bei SEO auf jeden Fall. 

Sascha Maynert: Ja, der Faktor Zeit, genau wir haben tatsächlich eine Stunde geschafft. Ich  habe jetzt versucht, mal so einen Überblick mit dir hier zu erstellen für ein paar basic Geschichten, ein paar grundlegende Sachen, auch ein paar fortgeschrittene Sachen waren mit Sicherheit dabei. Ich denke es sollte möglich sein, den ein oder anderen Tipp und Anregung hier mit rauszunehmen. Manchmal sind es auch die Kleinigkeit, die man ändert. Du hast zum Schluss auch noch ein ganz wichtiges Thema gesagt, das ist das Mindset. Ich glaube, egal ob wir jetzt über über Praxismarketing generell, über Online Marketing sprechen, dieser Gedanke, da ist eine Agentur oder ein Freelancer, die macht das einfach, ich gebe ein bisschen Geld und dreh mich um und tue nichts, das funktioniert einfach oder wird auch in Zukunft einfach immer weniger funktionieren. Mitarbeiten ist wichtig und eben sich auf die Profis auch verlassen. Genau wie man es auch tun, wenn man zum Arzt geht.

Stefan Godulla: Ich bin sehr glücklich, dass ich Gast sein durfte und dass ich das vielleicht auch noch mal sein darf. Mir ist ganz wichtig, wenn jemand Fragen hat, wenn euch irgendwas interessiert und ihr einen Impuls bekommen habt heute, den ihr weiterverfolgen wollt, ihr findet mich auf allen Plattformen. Ich glaube ich bin noch nicht auf Snapchat, ansonsten findet ihr mich überall und ich bin super gerne bereit, weil es mir auch sehr viel Spaß macht, eure Fragen zu beantworten und euch vielleicht den ein oder eine Impuls zu geben. Kontaktiert mich einfach, ihr werdet genug Möglichkeiten haben. Ich bin auch im Nachhinein gerne bereit, die eine oder andere Frage noch zu klären oder wenn ihr euch mit mir verbinden wollt, dann auf den Netzwerken super gerne.