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Podcast-Folge

Als Praxisinhaber/in zur Marke werden und mit voller Power in 2021 durchstarten. - Interview mit Caroline Krüll

Caroline Krüll - Marke Ich

Wieso sollte man als Praxisinhaber/in zur Marke werden? Wie kannst Du zur »Marke:Ich« werden und Dich charmant in Szene setzen? Das erklärt Selbstmarketing-Expertin Caroline Krüll in dieser Folge. Außerdem zeigt Caroline, wie nach diesem „speziellen“ Jahr ein kraftvoller Neustart in das Jahr 2021 für Chefs und Team gelingen kann.

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CAROLINE KRÜLL

NEUSTART 2021
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Aus dem Inhalt dieser Episode:

Sascha Maynert: Im Interview mit Caroline Krüll, sie ist Expertin für Führen mit Herz und Verstand und eine Selbstmarketing Expertin. Ihr Lebensmotto lautet: Welt verbessern – auf den Punkt gebracht. Caroline und ich haben uns vor ein paar Wochen auf dem Dental Powerday von Fundamental in Düsseldorf kennengelernt. Da habe ich sie auf der Bühne erlebt, wie sie zum Thema Marke “Ich” gesprochen hat und darüber möchte ich heute mit ihr aussprechen. Aber wir sprechen auch über etwas Neues, nämlich über das neue Jahr, über den Neustart in das neue Jahr. Vorab aber, bevor ich einen Gast in der Folge habe, schaue ich mir mal an, was man bei Google so finden kann, finde ich Geheimnisse, finde ich irgendwelche Besonderheiten, die der Gast vor mir verstecken wollte. Wenn man bei Google deinen Namen eingibt, dann gibt Google bei den vorgeschlagenen Suchanfragen, die viele Nutzer bei Google eingeben, wenn sie nach dir suchen, folgendes: Caroline Krüll verheiratet, Caroline Krüll Körpersprache,Bücher, Caroline Krüll Geburtstag von natürlich Caroline Krüll “Die Marke Ich”. Das heißt, das sind die Themen, die Leute mit dir bei Google verbinden und jetzt frage ich dich mal: haben sie damit Recht, sind das Fragen, die berechtigt sind und wer bist du und was machst du und wo bist du heute?

Caroline Krüll: So viele Fragen auf einmal! Hallo Sascha, herzlichen Dank, dass ich in deinem tollen Podcast kommen darf und heute dabei sein darf, ich freue mich sehr. Und zu den Anfragen bei Google, die sind schon richtig, aber insgesamt habe ich mich jetzt gerade schon gewundert und auch gefreut, dass verheiratet nachgeguckt wird, ich scheine  da ja ein paar Fans auf dem Markt zu haben. Ich schalte mich heute aus Berlin zu, ich lebe aber in Berlin und in Düsseldorf. Was die anderen Suchanfragen wie das Thema “Marke Ich” betrifft, dazu gehören meine fünf Bücher, da gehört Instagram, die sozialen Netzwerke zu und genauso natürlich der Auftritt und auch die Körpersprache, deshalb passt es insgesamt schon sehr sehr gut zu meinem Auftritt. Ich stehe für neues Führen mit Herz und Verstand, das ist so mein Oberbegriff. So kann ich gleich schon die Zielgruppe beschreiben, mit der ich am meisten zusammenarbeite. 

Sascha Maynert: Wir haben gesehen, dass Google weiß, wer du bist und im Netz gibt es sehr viele Informationen und Suchanfragen und die Menschen suchen anscheinend danach. Das heißt, du hast schon eine gewisse Positionierung, du bist schon selber eine Marke. Aber das wäre auch so meine Frage vielleicht historisch: wie bist du zu dem Thema gekommen und wie hast du gelernt, dich selber zu vermarkten und wie war so dein Werdegang?

Caroline Krüll: Das war eine sehr spannende Zeit, ich habe ursprünglich mal Marketing-Kommunikation studiert. habe da meinen Master drauf gesetzt, habe da in Florida, in Miami, gelebt und dort auch gearbeitet, das war eine sehr spannende Zeit. Dann bin ich wieder zurück gekommen nach Deutschland, hatte meinen ersten Job in Berlin in einer TV Produktion, habe mich aber da sehr schnell mit einem Herrn aus der Grafikabteilung selbstständig gemacht. Damals war ich 27, also jetzt vor 22 Jahren – jetzt wissen die Leute auch mein Alter. Und das war insofern sehr spannend, weil wir haben Räumlichkeiten angemietet, wir haben einen PC aufgebaut, wir haben alles renoviert, wir waren ein Startup -ganz spannend! Und dann saßen wir da und wir hatten eigentlich überhaupt gar keine Ahnung, wie man an Kunden ran kommt, ich habe das nicht im Studium gelernt und mein Kompagnon, der schon 11 Jahre als Grafiker unterwegs war, hat die Aufträge wohl immer freiberuflich zugeschustert bekommen und wir wussten echt gar nichts. Und dann sagte er zu mir: Ja du hast Marketing studiert, du hast einen Masterabschluss, jetzt kümmer’ du dich mal drum, weil ich kann es überhaupt nicht.” Dann haben wir uns für sogenannte Unternehmenspitches beworben, also Unternehmen haben Ausschreibung gemacht, wir sind dann hingegangen, haben unseren Beitrag erfüllt, haben also unsere kreativen Ideen vorgestellt. Aber wir waren sehr weit hinten, wenn also fünf Agenturen da saßen, waren wir in der ersten Runde auf Platz 5 und das hat mich total gefuchst und geärgert. Aber ich habe irgendwie damals gedacht, es kommt nur auf den Inhalt an, also das, was ich präsentiere. Aber das war’s gar nicht, sondern die Unternehmen, die wollten mit Leuten zusammenarbeiten, die Spaß an der Sache hatten, die sympathisch waren, die Smalltalk und konnten die einen guten Auftritt hatten, rhetorisch einwandfrei waren und auch nett waren. Also man will ja nicht mit einer Agentur zusammenarbeiten, die Diva Qualitäten mitbringt oder zickig ist die ganze Zeit, sondern einfach nette Ansprechpartner. Und dann habe ich gelernt, das Selbstmarketing ist also eine komplett andere Sache als Inhaltsvermittlung. Man muss einfach gucken, dass man sich selber bei der gesamten Sache vermarktet, selbst wenn man ein Produkt hat. 

Sascha Maynert: Und du sagst glaube ich auch, Qualität ist in dieser Hinsicht auch kein Zufall. Das heißt also, auf der einen Seite kann man sich selber vermarkten und die Qualität dahinter, die man da auch vermarktet, die ist kein Zufall. Das sind so die beiden Aspekte, die ich mir bei dir gemerkt habe. Was bedeutet das für dich: Qualität ist kein Zufall? 

Caroline Krüll: Qualität bringen die meisten erstmal mit. Ich meine, ich habe studiert, ich habe meine 10 Trainer und Coaching Ausbildungen gemacht, also ich habe eine gute Vita – die muss ich natürlich gut vermarkten können. Das heißt, ich muss sie irgendwo sichtbar machen, die Leute müssen mir glauben. Aber dazu gehört wie gesagt auch noch das andere: Qualität haben viele Leute, viele Leute haben studiert, viele haben fundierte Ausbildungen gemacht und trotzdem sind sie unsichtbar, werden nicht gebucht und sind einfach nicht da. Das heißt, es ist insofern kein Zufall, als dass man natürlich dann auch eine Eigenvermarktungsstrategie aufbauen muss, um sichtbar zu sein. Du weißt das ja selber in deinem Bereich, im Online Bereich. Ich mache auch viel über die Selbstvermarktung als Person, ja also da geht’s nicht über irgendwelche Kanäle, sondern im eins zu eins Gespräch. Es geht einfach darum, einen super guten Eindruck zu hinterlassen und das ist das, was man mit dem Selbstmarketing macht. Das sollte man auch nicht als einmalige Aktion sehen, ähnlich wie das Online Marketing, man muss es kontinuierlich machen, hier mal ein Podcast, da mal irgendein Auftritt, dann wieder eine Pressemitteilung, Online Werbung, Keywords und und und. Also die Menge an den verschiedenen Kanälen bringt es einfach, dass man im Selbstmarketing gut aufgestellt ist.

Sascha Maynert: Wir sind ja hier bei Praxismarketing Digital. Da ist ja die Frage, eine Arztpraxis hat in der Regel ja nicht unbedingt die Not, dass Patienten Mangel herrscht, gerade auch bei Zahnärzte. Jetzt stelle ich mir die Frage: Was hat das denn mit Zahnarzt oder Dental Marketing oder Praxismarketing zu tun, warum sollten auch Praxen oder Praxisinhaber und Inhaberinnen auf Selbstmarketing setzen?

Caroline Krüll: Auch Praxisinhaber sollten unbedingt auf Selbstmarketing setzen, weil es auch einfach wichtig ist. Nehmen wir jetzt mal hier so eine große Stadt wie Berlin, da sind nicht alle Praxen komplett ausgebucht. Kar bin ich jetzt eine Praxis auf dem Land, wo die Leute, die da leben keine andere Chance haben, zum Konkurrenten zu gehen, dann kann ich vielleicht das Selbstmarketing ein wenig einsparen. Wenn ich aber in einer Großstadt bin, haben die Leute mehr Auswahlmöglichkeiten und dann muss ich natürlich zeigen, dass ich besser bin, als meine Konkurrenz. Das heißt im Umkehrschluss, ich muss mir überlegen: was zeichnet mich aus, was zeichnet meine Praxis aus, um nach außen dieses Bild zu transportieren, um Leute anzusprechen, die genau in so einer Praxis behandelt werden wollen. Man kennt das ja als Beispiel: es gibt Kinderzahnärzte, es gibt Angstzahnärzte, es gibt Umweltzahnärzte, es gibt den 0815 Zahnarzt, der alles kann, es gibt Spezialisten für Wurzelbehandlungen, es gibt nette Zahnärzte, es gibt arrogante Zahnärzte.  Ich bin in meinem Leben schon so oft umgezogen, da habe ich natürlich alles erlebt, weil ich ja regelmäßig zum Zahnarzt gehe und da sind die unterschiedlichsten Charaktere. Ich sag dir ganz ehrlich, ich gehe nur zu einem Zahnarzt, den ich auch persönlich wirklich auch menschlich gut finde. Ich war bei einem, der war wirklich handwerklich  1A, aber der war so eine Diva und der hat vor mir seine Mitarbeitenden vorgeführt, dass ich gesagt habe, der kriegt nicht mein Geld und die waren auch sehr eingeschüchtert, die Damen, die da gearbeitet haben. Das finde ich nicht in Ordnung. Manche werden es vielleicht toll finden, da kommen vielleicht ähnliche Alpha Leute hin, die dann sagen: Super, ich putze meine Mitarbeitenden auch runter, der Zahnarzt macht es auch, wir sitzen in einem Boot. Und der war auch eingerichtet wie aus dem SCHÖNER WOHNEN Magazin, aber die Menschlichkeit fehlt mir da total. Das sollte man sich natürlich auch als Praxisinhaber wirklich überlegen, auf welche Richtung spezialisiere ich mich, aber auch menschlich – auf welche Richtung möchte ich denn da gehen, wie möchte ich als Zahnarzt wahrgenommen werden? 

Sascha Maynert: Und du machst ja auch mit einigen Zahnärzten Coaching und bist in Kontakt. Aus deiner Wahrnehmung, wie wird das Thema angenommen, ist das Bewusstsein da bei den Praxen? Kommen die und sagen, ich will das machen oder werden sie irgendwie darauf gestoßen und denen war das gar nicht bewusst oder was sind da so die Hürden und Herausforderungen. Gerade Praxen, die schon viele Jahre auch irgendwie ihren Weg gehen, stellst du da fest, dass da direkt eine Offenheit dafür da ist oder musst du da viel Überzeugungsarbeit leisten, diese Menschen dann auf diesen Weg zu führen?

Caroline Krüll: Also ich leiste gar keine Überzeugungsarbeit, weil ich sage das Sogprinzip ist besser, das wäre ja auch gut für die Zahnärzte, dass sie mir das auch sozusagen nachmachen und genau zuhören, weil das ist wirklich das Wichtigst. Ich möchte keinen überzeugen oder überreden, ich möchte gerne, dass die Leute einfach kommen, weil ich was kann, was sie nicht können und das ist ja beim Zahnarzt im Endeffekt ähnlich. Die meisten Zahnärzte haben verstanden, dass es heutzutage anders läuft, als noch vor 10, 20 Jahren.  Das junge Patienten, die die Nachfolger sind. Die Eltern bringen ihre Kinder mit, aber dann sind die Kinder vielleicht 18, dann ist die Frage: bleiben sie da, gehen sie woanders hin? So gewohnheitsmäßig sind wir nicht unterwegs, wenn das Kind mal mit dem Zahnarzt schlechte Erfahrungen gemacht hat, wird es wechseln, wenn es groß ist. Die Frage ist, wenn ein Zahnarzt wirklich diesen Bekanntheitsgrad haben will, einen Spezialisten Status, Expertenstatus haben will oder einfach nur als guter Zahnarzt wahrgenommen werden möchte, der kommt zu mir, weil er verstanden hat, dass das Thema “Marke Ich” genauso wichtig ist, wie bezahlte Online Werbung. Weil das ist erstmal die Grundlage aus meiner Sicht. Bevor ich Online-Werbung mache, brauche ich erstmal überhaupt das Selbstmarketing und den Gedanken, wo ich überhaupt hin will. Was will ich bewerben, wenn ich nicht weiß, wer ich bin?

Sascha Maynert: Das ist auch, was ich immer erzähle. Die Leute kommen und sagen: Mach uns sichtbar, ich will, dass die Homepage besser gefunden wird oder wir bei Facebook besser gefunden werden. Aber ganz auf stellt man fest, gerade dieses Thema, dass die Praxen einfach auch sehr vergleichbar sind aus Marketingsicht. Aber du gehst noch einen Schritt weiter, du arbeitest ja mit den Inhabern, also mit den Menschen, die sozusagen für die Praxis stehen, die aufgebaut haben und kannst du uns da mitnehmen. Also wie groß ist dieses Spektrum, wo man da überall ran muss, wenn man dann sage ich mal an der “Marke Ich” arbeitet. Also wo fängt man da an, wenn du in so ein Thema reingehst? Im Endeffekt ist es ja nicht nur ein neuer Spruch auf der Homepage, der etwas aussagt, sondern es ist ja sehr vielschichtig, würde ich denken. 

Caroline Krüll: Ja genau, es ist wirklich sehr vielschichtig und es geht ja in die Verhaltensebene und auch in die Persönlichkeitsentwicklungsebene rein, auch wenn es jetzt erstmal nur Selbstvermarktung heißt, heißt es ja zu gucken, wo liegen die eigenen Stärken, was möchte ich nach außen transportieren? Und ich bringe denen auch sehr viel über Menschenkenntnis einfach bei, weil jeder Patient auch so unterschiedlich ist. Dazu eine kleine Anekdote: ich war beim Wurzelspezialisten ich gehe auch zum Umweltzahnarzt. Eine Wurzeln saß nicht richtig, ich war vorher beim normalen Zahnarzt und hab das da machen lassen und da ist dann hinterher rausgekommen, das nur drei der vier Kanäle gefüllt waren und der vierte hatte sich dann halt entzündet. Also war ich bei dem Wurzelspezialist, der hatte immer so eine kleine Kamera an seinem Behandlungsapparat und das wurde immer hinten übertragen. Also ich habe alles gesehen und mir ist so übel geworden und der hat mir immer alles genau erklärt. Und ich habe gesagt: Ich schätze sie wirklich, sie sind auch sehr sympathisch, aber können sie jetzt einfach mal bitte ruhig sein oder erzählen Sie mir von ihren Hobbys oder Jugendstreichen, aber wenn ich das hier auch noch sehe, wenn ich das spüre, wird mir ganz anders – ich musste auch zwischendurch wieder Wasser trinken, weil mir so schlecht war. Und er meinte, das wäre doch so spannend – ja für ihn, aber nicht für mich. Das haben wir dann geregelt, das war dann okay, ich war da noch mal zur Nachkontrolle, der hat mir gar nichts mehr erklärt. Und dann wiederum gehe ich jetzt zu meinem Umweltzahnarzt und der hat einen jungen Kollegen und der kann einfach 0 smalltalken, wo ich denke, also so ein kleiner Satz noch dazu, mal so zwei, drei Sätze. Ich bin jemand, der halt nicht so gerne zum Zahnarzt geht, ich bin da aber auch nicht in der Minderheit. Aber ich mag keine Spritzen und ich mag auch nicht den Bohrer, geh dahin, ich kriege das auch alles hin, ich falle nicht vom Stuhl, aber es ist jetzt nicht die Leidenschaft wie morgens um 7 Uhr joggen zu gehen. Da müssen die Zahnarzt auch mal wirklich ran, dass Menschen unterschiedlich ticken, dass man sich für den einen ein Minütchen mehr Zeit nehmen muss und bei dem anderen kann man die Zeit komplett einsparen. Und es geht darum und deshalb kommen Leute wieder, weil sie sich eben gut aufgehoben fühlen, weil der Mensch da abgeholt wird, wo er halt steht, weil die sprechstundengehilfen und -gehilfinnen einfach nett sind. Also jetzt bei diesem umweltzahnarzt supernett alles, der Empfang ist nett, der nimmt schon die Angst raus, es ist frisch eingerichtet aber nicht komplett überspitzt. Ein guter Zahnarzt einfach, den ich wirklich toll finde, das macht also wirklich Spaß aber es gibt da auch andere, da ist das Personal mucksig, aus welchen Gründen auch immer, die Einrichtung ist ein bisschen duster, der Boden klebt, da habe ich schon gar keine Lust mehr hinzugehen. Teilweise ist es wirklich so, dass ich dann sage, holen Sie sich mal einen Innenarchitekt, wenn sie das vermarkten wollen, müssen Sie hier ein bisschen was mit dem Licht machen und mit Blumen und mit Freude und vor allem ihr Personal steht ja überhaupt nicht hinter ihnen.

Sascha Maynert: Das heißt, es geht dann nicht nur um die Person selber, mit der du arbeitest, sondern es geht dann auch ums Team und du hast ja natürlich aus deiner Historie bedingt raus auch die ganze Marketing- und Werbegesich. Das heißt, das ist eben nicht nur mal irgendwie einen Spruch entwickeln wie es glaube ich so viele denken, ich muss nur einen schönen Spruch neu haben. Bestehende Struktur müssen aufgebrochen werden, wahrscheinlich nicht nur im Kopf der Person, sondern auch im ganzen Team. Wie lange dauert das, bis ich so eine Marke vielleicht mal neu aufgesetzt habe, also wie stellt man sich so einen Prozess vor?

Caroline Krüll: In der Regel ist es so, dass wenn ich nur mit dem Inhaber ein Training oder ein Einzelcoaching mache, ist es mit einem Tag für die “Marke Ich” getan. Dann habe ich aber noch nicht das Unternehmensleitbild, dann habe ich auch noch nicht die Mitarbeiter im Boot – aber ein Tag für die “Marke Ich” ist in der Regel eine runde Sache. Dann gibt’s natürlich noch andere Formate, wenn die Leute jetzt noch sagen: mir fehlt jetzt hier noch was zum Thema Smalltalk, so speziellere Themen, oder wie kann ich ein Unternehmensleitbild herstellen. Dann kann man das auch sagen, dann biete ich so 90 Tage Führungskräfte Coaching an oder ich gehe mal mit in die Praxis, weil wenn der Zahnarzt z.b. jetzt ein Einzelcoaching haben will kommt er halt zu mir nach Berlin oder nach Düsseldorf, wenn das jetzt doch weitergeht, dass ich da mal hin muss, dann fahre ich da auch einmal hin, ansonsten findet das halt hier statt. Da muss man dann mal gucken wie groß der Umfang ist, aber mit einem Tag muss man erstmal rechnen und dann geht man in das Feintuning. 

Sascha Maynert: Den Kern erarbeiten und und dann geht’s immer weiter. Du hast ja auch Tipps gegeben z.b. für die Praxisinhaber, worauf man achten kann, was so wichtige Punkte sind. Das fängt natürlich auch beim Empfang schon an, wenn ich in die Praxis komme. Hast du ein paar wichtige Hinweise, wo jeder mal hingucken kann – was sind so ein paar Tricks und Tipps, die du noch mit auf Lager hast? Wie gehe ich ran an die “Marke Ich”, was brauche ich, worauf muss ich achte?

Caroline Krüll: Ich fände es alleine schon schön, wenn man jetzt in die Praxis kommt, dass das Praxispersonal am Empfang einem einfach mal in die Augen guckt. Das ist nicht Gang und Gebe, also sagen Sie bitte Ihrer Empfangsdame oder ihrer Praxismanagerin oder dem Praxismanager, dass darauf echt geachtet wird, dass man einfach die Augenfarbe seines Patienten herausfinden muss, damit einfach der Blickkontakt da ist. Jeder Mensch möchte gesehen werden und wenn man dann in die Praxis kommt und eh schon wie ein kleines Häufchen Elend da reinkommt, ist es wunderbar, wenn da jemand steht und strahlt und sich freut, dass ich reinkommen – oder wenigstens so tut. Odder dass da zumindest eine Warmherzigkeit da ist, dass mir da diese Hemmnisse abgenommen werden. Das Gleiche gilt auch für den Zahnarzt, nicht reinkommen, rumwurschteln, sofort an den Rechner, sondern mal kurz stehen bleiben, Blickkontakt – und das machen die wenigsten Leute, obwohl ja jeder Mensch gerne gesehen werden will. Das ist so verrückt, dass dieses Bedürfnis den Leuten nicht geschenkt wird und gegeben wird. Da könnte man schon so viel machen und der Patient würde sich schon dreimal so wohlfühlen. 

Sascha Maynert: Was denkst du, woran liegt das? Du hast auch  gesagt, gerade in Deutschland ist dieses Thema mit Selbstvermarktung auch historisch bedingt so ein bisschen reservierter. Ich habe auch selber die Erfahrung gemacht, meine Frau war mit einem unserer Kinder beim Hautarzt, wir hatten bei Google einen rausgesucht, der viele Bewertungen hatte und wo man auch einen Termin noch irgendwie bekommen hat und tatsächlich war es so, wie du es gerade beschrieben hast. Es war sehr kalt und unfreundlich, der Arzt kam wohl – und gerade bei jungen Kinder mit Hautproblemen  – jetzt irgendwie nur ganz kurz rein, hat nicht wirklich was gesagt, hat nur irgendwie einen Allergie Test in Auftrag gegeben, ging wieder raus und ich habe die Rechnung von 500 € auf dem Tisch liegen gehabt. Es kam auch nicht mal etwas raus, das Problem ist nicht gelöst.Woran liegt das, dass sich gerade in der Arzt Welt zu wenig um solche Themen Gedanken gemacht wird und bemüht wird? Gibt’s da Gründe für?

Caroline Krüll: Jeder Mensch tickt ja auch irgendwo anders und Eloquenz und emotionale Intelligenz ist nicht jedem mitgegeben. Ich behaupte aber, dass man das lernen kann. dass man Menschlichkeit lernen kann und gerade in dem Gesundheitswesen ist Menschlichkeit wirklich das A und O. Natürlich muss eine Praxis wirtschaftsorientiert arbeiten, sonst können die Gehälter nicht bezahlt werden, das ist ja ganz ganz klar. Nur trotzdem ist Freundlichkeit eine Grundbasis für alle Dienstleistungsunternehmen und ein Zahnarzt ist nichts anderes als ein Dienstleister, genau wie du und genau wie ich. Im Endeffekt muss das einfach die Basis sein. Ich möchte aber auch den Menschen da nichts unterstellen, manchmal haben die Stress, manchmal wissen die das auch wirklich gar nicht mit dem Blickkontakt, weil die einfach introvertiert sind, weil sie es einfach nicht kennen. Ich habe schon viele Leute in meinem Einzelcoaching gehabt, die dann gesagt haben: Wie, ich soll mal mit meinen Mitarbeitern sprechen, echt? – Ja, das wäre schon sehr, sehr gut. Also die haben das noch nicht mal aus böser Absicht gemacht, sondern weil sie einfach nicht gelernt haben, zu führen. Und ich sage ja auch immer: Nur wer sich selber führen kann, kann andere führen. Deshalb arbeite ich auch so gerne mit Führungskräften zusammen, weil ich dann einfach sage – du hattest es ja am Anfang erwähnt – ich möchte die Welt gerne schöner und besser machen. Da ist es so, wenn ich bei einer Führungskraft ansetze und die in ihre eigene Mitte rein bringe, dann ist sie in der Regel netter zu ihrem Personal, zu ihren Mitarbeitenden und natürlich auch netter zu Kunden und anderen Menschen. Und oftmals ist es auch so, vielleicht haben die Menschen, denen das fehlt, es vielleicht auch gar nicht in der Kinderstube mitbekommen. Und das ist nicht böse gemeint, sondern die sind halt einfach so, ich habe auch einen Kumpel, wenn ich den anrufe, sagt er immer: Was gibt’s? Und ich wollte einfach nur kurz mal anrufen. Da geht bei mir schon die Lust und Laune runter, der meint das aber nicht böse und im Geschäftsleben kenne ich das auch, wenn ich Kunden von mir anrufe – bei mir heißen die ja Coachees – dann ist es auch so, dass da manchmal echt so ein bisschen rein gebölkt wird. Man muss dann einfach sehen, dass es nicht persönlich gemeint ist nur, lieber Zahnarzt, liebe Zahnärztin, wenn ich natürlich in eine Praxis komme und eh schon kein gutes Gefühl habe, ist es umso wichtiger, dass man nett ist und genauso, wenn Leute zu mir kommen, die haben ja in der Regel ein Thema, die wollen das gelöst haben oder sie wollen es mit mir zusammen lösen. Und bin ich da erstmal schon nicht nett, ja wie soll denn dann das Coaching verlaufen. 

Sascha Maynert: Ich habe ja auch mit vielen Kolleginnen und Kollegen Kontakt aus der Branche, das wird leider ganz oft vergessen, im Endeffekt sind es Dienstleister, es geht um den Patienten. Und das wird irgendwie manchmal aus dem Blick gelassen, klar man hat den Kostendruck, man hat Stress und da ist auch im Alltag viel los und wenn man gerade größere Teams hat, dann muss man ja auch viele Aufgaben erfüllen. Aber ich glaube gerade in dieser Zeit, in der wir uns befinden, ist es umso wichtiger, weil diese Selbstvermarktung und die Freundlichkeit, den Patienten abzuholen, vor allem auch digital abzuholen, also sprich von der Webseite bis hin vielleicht zur Videosprechstunde, weil wir haben ja mit Sicherheit in den letzten Monaten gesehen, wie schwierig es war, die Kommunikation aufrechtzuerhalten mit Bestandspatienten oder mit neuen Patienten – das war ja so ein Riesenthema, als dieser erste Lockdown kam. Wir hatten im Vorfeld darüber gesprochen, dass die letzten Wochen, Monate mit Sicherheit dem ein oder anderen ein bisschen aufs Gemüt geschlagen sind – wie sieht deine Wahrnehmung aus, wie ist die Stimmung gerade im Markt, in Deutschland, in der Welt – sind alle super drauf und haben Bock oder was ist deine Wahrnehmung?

Caroline Krüll: Also meine Wahrnehmung ist im Moment oder so seit Mitte, Ende November – der Lockdown war ja ab dem 1. November wieder – dass sich was verschoben hat, die Leute sind irgendwie müde, habe ich so den Eindruck. Also es geht den meisten gut, die meisten haben auch noch Arbeit, also jetzt gerade bei meinem Coachees und auch unter Bekannten – Selbstständige haben sowieso immer was zu tun oder in der Regel was zu tun. Die meisten haben also Arbeit, es geht ihnen gut, sie sind alle gesund. Aber es schleicht sich so eine gewisse Müdigkeit einfach ein,  die einfach daraus resultiert, dass wir nicht wissen, wie es weitergeht. Ja klar heute in Großbritannien startet die große Impfwelle, aber wir wissen ja auch nicht, ob das gut ankommt, ob die Leute danach wirklich gesünder sind. Wir wissen einfach nicht, was auf uns nächstes Jahr zukommt. Es macht alles ein bisschen müde, auch wenn wir uns mit Homeoffice vielleicht arrangiert haben, es ist weniger Kundenkontakt. Alles ist eingeschränkt, Reisen gehen nicht mehr – alles, was Spaß gemacht hat, vielleicht Kultur und Sport und was wir gerne gemacht haben ist halt weg, was uns teilweise vielleicht auch ablenkt, was vielleicht als Ventil dient. Und die Leute sind wirklich müde, einfach nur müde und müder als sonst zum Jahresende habe ich so festgestellt. 

Sascha Maynert: Du stehst ja auch für mentale Power, was kann man denn da machen, wenn man diese Müdigkeit verspürt? Bei dem Kongress hast du ja auch konkret Übungen gezeigt- hast du da ein paar kurze knackige Tipps – was kann man tun, um sich selber aus vielleicht so einem kleinen Miniloch rauszuholen, mal ein bisschen Power zu bekommen, du bist da auch sehr versiert in dem Bereich.

Caroline Krüll: Man muss halt wirklich ständig an sich arbeiten und ich habe ja auch im ersten Lockdown erstmal zwei Wochen wirklich schlechte Laune gehabt, weil mir auch alles weggebrochen ist und dann habe ich meine Turnschuhe angezogen und bin in zwei Wochen 103 km gelaufen, obwohl ich vorher gar nicht gelaufen bin, so ein halbes Jahr vorher. Während den anderen die Kraft weggeht, weiß ich nicht, wohin mit meiner Energie. Ich mache jetzt ganz viele Webinare, ganz viel online. Aber ich bin ja viel lieber mit Menschen zusammen und muss teilweise am Tag morgens, wenn ich Home Office mache, mittags und auch abends eine halbe Stunde Kickboxen, ansonsten weiß ich nicht, wohin damit. Für die Leute, die das nicht so haben wie ich, man kann natürlich mit verschiedenen Atemtechniken arbeiten, man kann einfach mal morgens den Tag vielleicht mal anders starten. Viele starten den Tag morgens mit erstem Blick aufs Handy, erster Blick in die E-Mails, WhatsApp, Facebook, den ganzen Kram, wo ich denke: Leute, kommt doch erstmal auf die Beine, steht doch erstmal auf, man macht sich ja schon im Bett verrückt oder auf dem Weg zur Dusche, statt vielelicht mal aus dem Fenster zu gucken. Ich habe heute morgen geguckt und hier ist auch heute Sonne und blauer Himmel, einfach mal raus zu gucken. Viele gucken in der Wohnung ins Handy, wie kalt ist es denn, anstatt mal vor die Tür zu gehen, ein Fenster aufzumachen, mal raus zu fassen. Es ist echt verrückt, wie wir uns von Dingen von außen abhängig machen. Wir haben jetzt Corona, wir haben jetzt diese Müdigkeit, wir haben Einschränkungen. Aber das Leben geht weiter- dem Virus ist es total egal, ob wir jetzt gut drauf sind oder schlecht drauf sind, ob wir drinnen oder draußen sind, das wird sich jetzt erstmal weiter vermehren. Aber was wir machen können ist doch die Frage: wie gehen wir damit um, wo legen wir denn den Schalter um, was können wir denn tun, damit es uns gut geht?´Wir können nur für uns selber sorgen und uns so frei machen, dass wir uns von außen nicht mehr beeinflussen lassen, dass die Welt schlecht ist und dann sagen: Ja, auch wenn das jetzt alles draußen so ist, auch wenn ich Kunden verloren habe, ja auch wenn ich gerade – ich, die Menschen so liebt -jetzt sagt: okay, ich muss viel über Webinare machen. Was am Anfang wirklich für mich eine Katastrophe war, eine Woche, dann habe ich auch gesagt: Es ist, wie es ist. Eine Woche Vollkatastrophe und dann habe ich’s halt gemacht und es macht auch Spaß. Dass ich dann sage: ich bewerte doch, ob es eine Katastrophe ist oder nicht, ich mache das in meinem Kopf. Und die Kunst ist es doch, alles rauszulassen und sich nicht mehr von außen, vom Ärger von außen beeinflussen zu lassen, sondern bei sich in der Mitte zu bleiben. Das ist die Kunst, die beherrschen nur sehr wenig Leute, aber es ist möglich. mit Mentaltechniken, mit Bewertungssystem, mit Umleitung, mit Stressabbau, vielleicht ein bisschen mit Sport, das ist auch nicht das schlechteste, oder so einen Wutball im Büro zu haben. Ich habe einen Sandsack zu Hause, also wenn es mir zuviel ist, ziehe ich meine Boxhandschuhe an und haue da mal richtig gegen, dann geht’s mir auch besser. Aber ich bin dafür verantwortlich, dass ich an den Boxsack gehe, um ihn als Ventil zu benutzen, dafür benutze ich keine anderen Menschen. Ansonsten, wenn man mal nicht so gut drauf ist, ist die erste erste Gegenmaßnahmen, dass man sich das bewusst macht, dass man also sich selber die Gefühle macht im Kopf. Wir sind ja nicht im Kriegsgeschehen, sondern wir haben Covid – also wir machen die gute oder die schlechte Laune. Wenn wir mal schlechte Laune haben und mit dem falschen Fuß aufgestanden sind, dann ist es gut, wenn man dann sagt: Ich gehe in die sogenannte Gewinner Position. Das habe ich ja auch auf dem Dentel Powerday vorgestellt. Das heißt, schöpfen Sie bitte Ihre Körpergröße auf bis nach oben, so groß wie man ist. Ich bin 1,68 – jetzt gerade ungefähr 1,72 mit Schuhen, aber dass man sich wirklich bewusst hinstellt, dass man ganz gerade steht, dass man, die Schultern zurücknimmt, den Brustkorb aufmacht. Klar, wir kennen das von Opernsänger, natürlich laufen wir jetzt nicht so durch die Gegend, aber man kommt sofort in eine bessere Haltung, der Kreislauf wird aktiver und wir sind fitter. So und in einer guten Haltung kann man nicht schlecht drauf sein, es geht einfach nicht. Wir kennen das ja, wenn es uns nicht gut geht oder wenn wir schlecht drauf sind, dann sacken wir ja automatisch ein bisschen zusammen. Wir können, wenn wir uns richtig gerade stellen, nicht lange schlecht drauf sein, weil unser Körper das entsprechende Hormon aussendet, wenn wir gerade stehen und voller Elan sagt unser Körper unserem Gehirn: Hey uns geht’s gut.  Wenn wir zusammengesackt stehen, man kriegt richtig schlechte Laune und das sollte jeder mal ausprobieren, das ist so spannend. Also ist da auch die Eigenverantwortung, die da zählt, um zu sagen: Hey, ich will gut drauf sein. Aber das ist ja auch eine Entscheidung, die ich treffe. Es gibt ja auch so Leute, die immer ständig jammern, das ist ja auch eine Entscheidung. Ich kann aber entscheiden: Hey, jetzt ist Schluss damit, da habe ich keinen Bock mehr drauf, ich bin gut drauf. 

Sascha Maynert: Mit dem Lachen ist das ja auch so, wenn man lächelt, dass das Gehirn auch dann andere Impulse bekommen hat. Ich habe das tatsächlich eine Zeit lang gemacht, morgens als allererstes eben nicht aufs Handy zu schauen, sondern erst mal 30 Sekunden grinsen. Da kam ich mir echt bescheuert vor, aber, es bewirkt was, im ganzen Körper. eine Wenn ich jetzt auch als Chef oder Chefin durch die Praxis laufe und sowas ausstrahle, das wird sich aufs ganze Personal auswirken. 

Caroline Krüll: Absolut, das ist ganz wichtig, dass man als Vorbildfunktion auch unterwegs ist und dass man sich auch vielleicht Leute, Angestellte reinholt, die auch so kleine Sonnenmännchen und Sonnenfrauchen sind.Aber ich als Vorgesetzte habe doch erstmal die Vorbildfunktion und sollte reingehen. Deshalb ist es auch so wichtig, und das lernen die Leute auch bei mir, dass man den Schalter umlegt, dass man sagt: Okay, private Probleme draußen, private Themen draußen, ich gehe jetzt hier rein, ich bin jetzt hier als Inhaber in meiner Praxis dafür verantwortlich, dass der Laden gut läuft und deshalb muss ich ja auch gute Laune verbreiten. Wenn man schlechte Laune verbreitet, wie soll das Personal, vor allem Leute die so ein bisschen sensibler sind, damit umgehen. Die merken jede Stimmung und denken  vielleicht habe ich was falsch gemacht, die sind ja auch gar nicht oftmals so selbstsicher und dann kommt da der weiße Gott, hat schlechte Laune und dann bezieht es eine junge Frau oder ein junger Mann auf sich, obwohl man gar nichts damit zu tun hat. Das gehört auch zum Markenkern, dass man sagt: ok, wie will ich denn als Vorbildfunktion hier rumlaufen, wie will ich als Mensch sein, wie will ich mein Team mitreißen, auf was habe ich da Bock oder mache ich einfach nur meinen Stiefel. 

Sascha Maynert: Als Arzt kriegt man auch viel Schmerz und Leid mit, das färbt ab. Man muss sich auch davon abgrenzen, das man sich gegen diese negative und schlechte Stimmung, die man von den Patienten auch bekommt, zu wehren. Und dann nicht zum nächsten Patienten zu gehen und die Stimmung mitzunehmen, man muss da schnell umschalten können.

Caroline Krüll: Das muss man aber als Dienstleister in jedem Bereich, auch du wirst schlechte Geschichten erfahren- wir sind keine Ärzte und kriegen da weniger mit, aber wir haben auch mal schlecht gelaunte Kunden oder kriegen das und das mit, was nicht funktioniert hat und man muss in der Lage sein, umzuschalten, das ist einfach wichtig. Das ist man im Endeffekt dem neuen Patienten, dem neuen Kunden, dem neuen Coachee auch irgendwo schuldig. Dass ich jetzt sage, der kommt jetzt zu mir, gibt eine Menge Geld aus, er möchte gerne was verändern – das ist egal, ob es deine, meine oder beim Zahnarzt die Kunden sind – beim Zahnarzt kann man ja auch ein paar Monatsgehälter lassen, wenn man Bock hat. Und dann erwarte ich als Patient oder als deine Kundin, dass du umlegst – und meine Coachees erwarten das auch. Und das muss man lernen, nur das lernt man nicht im Studium, dafür müsste man dann zum Coach gehen. 

Sascha Maynert: Du hast ja zum Neustart direkt was vor, du willst sozusagen deine ganze Power, Energie und Erfahrungen, die du da hast, mit in den Jahreswechsel nehmen – aber nicht nur alleine, sondern du hast dir was ausgedacht, um da auch mehreren Menschen mitzuhelfen, das neue Jahr mit einen guten Neustart zu beginnen. Magst du darüber was erzählen, was ist das und was erwartet die Leute und ja kommt man am besten mit dir in Kontakt?

Caroline Krüll: Ich habe für das neue Jahr das Webinar Neustart 21 konzipiert. Das ist ein ganz spannender Tag, vollgepackt mit guter Energie, für alle Leute, die ihre Eigenmotivation wieder stärken wollen, die ihre Müdigkeit loslassen wollen und wieder mit Leichtigkeit ihre Ziele verfolgen möchten. Man hat  herausgefunden, dass gute Vorsätze – egal, in welche Richtung das ist, ob das jetzt Thema abnehmen, öfter zum Zahnarzt gehen, mehr Online-Marketing schalten oder Persönlichkeitsentwicklung ist – vollkommen egal. Die meisten Leute verlieren ihre guten Vorsätze nach ca zweieinhalb Wochen am Anfang des Jahres. Neustart 21 ist ein Konzept, wo Leute lernen, wie man Vorsätze durchzieht. Weil dahinter einfach noch etwas anderes steckt außer: Ich will das erreichen. Sondern da muss man mal dahinter gucken, was steckt da wirklich hinter. Und wenn man da auf einer anderen Basis arbeitet, lässt einen das nicht mehr los und man geht eigenmotiviert komplett nach vorne. Es ist für Leute gedacht, die mal auf ihr Leben zurückblicken und festgestellt haben, eigentlich tut sich nichts mehr. Ich will noch eine Neuerung drin haben, ich möchte mehr Spaß und möchte mehr Abwechslung, trotz dieser Zeiten. Es ist für Leute gedacht, die eben nicht von Außenreferenzen beeinflusst werden möchten, sondern bei sich in der Mitte bleiben wollen, um ein schönes Leben zu kreieren, auch in dieser Situation. Mir ist halt so aufgefallen, dass die Leute so müde sind und da habe ich mir einfach gedacht, da muss ich was gegen tun, weil sich diese Müdigkeit ja auch enorm auf die Gesamtwirtschaft überträgt, also wenn die Leute müde sind, dann arbeiten sie nicht mehr so viel, die Wirtschaft wird nicht mehr angekoppelt. Aber jeder ist ja auch eigenverantwortlich dafür, mitzumachen. Und da geht es einfach darum zu sagen: Hey ich habe jetzt einfach keinen Bock mehr, ich will jetzt was verändern, ich brauche jetzt neuen Schwung, neue Ideen, neue Kraft, neue Leichtigkeit. Da können sich gerne alle bei mir anmelden, ich habe jetzt vier Termine online, an verschiedenen Wochentagen .Den ersten Termin habe ich schon am 6. Januar gelegt. Viele sind vielleicht noch im Urlaub, aber wissen auch gar nicht, weil sie ja nicht in den Urlaub können, wohin sie können, wohin sie wollen und dann halt den Schwung des neuen Jahres gleich mitzunehmen und zu sagen: Ich bin jetzt noch zuhause und bin noch gar nicht in der Praxis, aber den Tag nehme ich mir einfach mal nur für mich. Und ich kann einfach sagen, es ist eine Entscheidung für sich selber, jeder hat die Wahl – jetzt oder nie, fangt einfach mal an, redet nicht, labert nicht, jammert nicht, resigniert nicht, sondern macht doch mal wieder, nehmt das Zepter mal wieder selbst in die Hand und dafür ist genau das da. Leute, die was ändern wollen, sind herzlich eingeladen, alle anderen bleiben bitte zu Hause.

Sascha Maynert: Das ist dann ein ganzer Tag online. Ich denke das ist doch mit Sicherheit auch ein schönes Geschenk für Leute. Dass man da Leuten eine Freude macht.

Caroline Krüll:  Das Gemeinsame an der Zielgruppe, die gerne kommen können ist, dass die Menschen was verändern wollen – das ist das Hauptziel. Das werden nicht nur Leute aus der Dentalbranche sein, sondern auch vielleicht aus anderen Branchen, das macht die Sache aber dann auch sehr spannend. Wenn jetzt hier ein Zuhörer denkt, meine Praxismanagerin oder ein Mitarbeiter oder ein Labormitarbeiter – ist ja vollkommen egal – hat mal ein bisschen Input verdient, weil der hat sich jetzt so gemacht die ganze Zeit, der hat seine Energie für uns gegeben. Dann kann man das ja auch mal auch zum Anlass nehmen – es sind ja eh dieses Jahr Gelder über geblieben, bei den meist Unternehmen weiß ich, die haben ihre Leute nicht mehr auf Fortbildungen geschick. Da sind Gelder über geblieben und dass man dann sagt okay, das investiere ich doch jetzt noch dieses Jahr in meine Mitarbeiter oder in mich. Und deshalb habe ich da auch noch bis Ende des Jahres einen schönen Earlybird. Ab dem 1. Januar gilt dann der Normalpreis, aber bis Ende des Jahres gilt noch der Earlybird. Wer also Lust hat, ist natürlich herzlich willkommen sich oder natürlich auch weitere Personen anzumelden. 

Sascha Maynert: Vielen Dank schonmal. Ich sitze ja auch viel zu viel am Rechner. Manchmal ist es nur eine Kleinigkeit, eine Bewegung oder atmen, wie du vorhin gesagt hast, das bewirkt viel. Hast du noch irgendwas, was du loswerden möchtest? 

Caroline Krüll: Ich möchte die Welt verbessern, deshalb gebe ich jetzt jedem eine Aufgabe mit und zwar, dass er heute mindestens drei Leute anlächelt oder irgendwas nettes zu jemanden sagt. Ich habe mal eine Statistik gelesen: 70% Prozent der Deutschen wünschen sich mehr Lob am Arbeitsplatz, aber ich glaube, es geht nicht nur um den Arbeitsplatz- Es geht einfach darum, dass man anderen Menschen mal ein gutes Gefühl gibt, das kann man im Supermarkt, das kann man im Bus, das kann man in der Praxis, das kann man egal wo, wenn man mit dem Hund rausgeht. Das man sich mal ein bisschen Zeit nimmt, um diese Welt wieder freundlicher zu machen und das ist mir ein ganz großes Anliegen, damit wir so einen gemeinsamen Schwung für Weihnachten noch reinbekommen, um die Welt auch noch ein wenig schöner zu machen.