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Podcast-Folge

So war der “Dental Power Day 2021 – DAS NEUE WIR” und was Du daraus lernen kannst!

Dental Power Day 2021 - Fundamental

Eine ganz normale Weiterbildungsveranstaltung in der Dentalbranche? Oder doch etwas mehr? Schon der erste Dental Power Day im Jahr 2020 war ein außergewöhnliches Event. Aber würde die Jubiläums Edition dieses erfrischendes Formats zum 30-jährigen Bestehen von Fundamental die hochgesteckten Erwartungen halten? Unter dem Motto “DAS NEUE WIR” fand der Dental Power Day 21 diesmal in Essen statt. Wie es war und was auch jede Zahnarztpraxis u.a. auch von Joey Kelly lernen kann, erfährst Du in dieser Folge.

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Aus dem Inhalt dieser Episode:

„Dental Power Day 2021 – Das Neue Wir”

Der zweite Dental Power Day von Fundamental hat stattgefunden. In Folge 30 hatte ich bereits über die Highlights des Dental Power Days 2020 gesprochen. Das war das erste Mal, dass ich mit Fundamental – dem Schulungszentrum aus Remscheid – in Verbindung gekommen bin. Das war für mich sehr spontan und auch überraschend. Daraus haben sich andere Dinge abgeleitet und entwickelt. Zum einen habe ich mit Frau Dr. Farina Blattner, die mit ihrem Mann Peter Blattner und Christian Both Fundamental übernommen hat und führt, ein Interview geführt darüber, wie sie Social Media in ihrer Praxis betreibt aber eben auch über Fundamental und da hat sie eben verschiedene Veranstaltungen auch weitergehend als Schulungen für Zahnärzte und Zahntechniker veranstaltet. Dazu gehören unter anderem eine Kreuzfahrt, ein Barcamp – da war ich beispielsweise schon mit ihnen auf Mallorca, da gab es ein Tischtennisturnier, also insgesamt ein sehr buntes Spektrum an Veranstaltungen. Ich möchte hier einmal betonen, dass ich nicht gesponsort werde von Fundamental. Ich zahle für jede Veranstaltung Geld und mache das alles hier freiwillig, weil ich wirklich Spaß an der Community gefunden habe, an den Menschen, die dahinter stecken und ich finde die Formate, die ich bisher miterlebt habe, unfassbar gut. Das wird am Ende auch die Zusammenfassung des Dental Power Days 2021 sein, der in Essen stattgefunden hat, wo Fundamental vor 30 Jahren von Farinas Vater gegründet wurde. Die Jubiläums Edition hat man also dort stattfinden lassen. Als Aufhänger: der Dental Power Day 2021 stand unter dem Motto „Das Neue Wir“. In einer früheren Folge hat Farina schon mal erläutert, was das eigentlich bedeutet. Es bedeutet eine neue Art der Kommunikation und des Zusammenhaltes in der Dentalbranche. Dafür hat sich Fundamental das Format des Dental Power Days ausgedacht, der letztes Jahr in Düsseldorf stattgefunden hat. Es ist ein eintägiges Event mit einem bunten Vortragsprogramm: zum einen Fachthemen aus der Zahnmedizin, die selbst für mich als Nicht-Mediziner immer wieder spannend sind. Natürlich kann ich inhaltlich mit den Themen nicht so viel anfangen, aber so kann ich sehen, was in der Branche so vor sich geht, verstehe einige Zusammenhänge viel besser und weiß, mit welchen Themen, Technologien und Handwerken sich die Ärzte auseinandersetzen.

  1. Fundamental: neuer Wind in der Dentalbranche
  2. Dental Power Day 2021: Das Neue Wir
  3. Anitra Eggler: von FOMO zu JOMO
  4. Prof. Dr. Dr. Philipp Plugmann: Face to Face als Power Tool
  5. Joey Kelly: Gemeinsam gibt es “no limits”
  6. Miguel Basalo: Authentizität 
  7. Das Neue Wir für deine Praxis

1. Fundamental: neuer Wind in der Dentalbranche

Der Grund, warum ich vor einem Jahr dahin gekommen bin, ist, dass ich das Gefühl hatte, dass ich hier auf etwas anderes gestoßen bin. Ich selber bin seit etwa 15 Jahren in der oder für die Dentalbranche tätig. Vor 15 Jahren habe ich mit der Betreuung einer Praxis angefangen und tatsächlich vor 10 Jahren war ich das erste mal auf einer Social Media Konferenz für Ärzte. Das war zu einer Zeit, wo das Thema Social Media und Facebook gerade nach Deutschland rüber geschwappt war. Ich hatte da mit einer anderen Praxis einen sehr guten Case, weil wir mit oder sogar die erste Praxis waren, die Facebook intensiv genutzt hat, um die Geburt der Praxis im Internet abzubilden. Es gab damals auch noch keine Website, deswegen haben wir die Plattform Facebook für uns genutzt. Ich selber kannte Facebook damals kaum und habe selbst nicht einmal richtig daran geglaubt. Ich habe dazu eine Fallstudie entstellt, in der es konkret um die Praxis 360°zahn in Düsseldorf geht, die vor 11 Jahren im Oktober gegründet wurde. Wir haben aber schon Monate davor angefangen, ohne Website, bei Facebook darüber zu berichten. Inzwischen macht das jeder, der eine neue Praxis erstellt, aber wir waren damals so mit die ersten. Wir haben die gesamte Entstehung der Praxis, die Baustelle, die gesamte Entwicklung abgebildet. Dann haben wir auch die Fans in Entscheidungen integriert, wie beispielsweise: wie sollen Räume benannt werden? Das hat eine große Erfolgswelle mit sich gebracht und gipfelte in einer fulminanten Eröffnungsfeier, wo wir dann eben über Facebook die Fans aufgerufen hatten, in die Praxis zu kommen. Ich erwähne das Ganze, weil ich das Gefühl hatte, dass wir uns damals getraut haben, etwas zu machen, was nicht jeder gemacht hat. Die Social Media Veranstaltung, auf der ich damals war, war hingegen eher abschreckend. Es war sehr konservativ, sehr langweilig, es gab kaum Gespräche zwischen den Teilnehmern, was für mich neu war, weil in der Online Marketing Welt eigentlich ein ganz anderer Geist herrscht – ein Miteinander. Ich hatte für mich dann gespeichert: Konferenzen und Ärztewelt, das klappt irgendwie nicht. Ich war dann vor einem Jahr umso überraschter, nachdem ich den Dental Power Day gefunden hatte. Ich wurde bei Instagram aufmerksam, wo locker lustige Videos gepostet wurden und ich schon gemerkt habe: irgendwas ist hier anders. Ich wusste, dass Fundamental ein Schulungszentrum ist, aber hatte das nicht wirklich auf dem Schirm. Aus großer Neugier bin ich dann hin und wurde sehr positiv überrascht. Das kam dem, was ich aus meiner Welt – aus der Online Marketing Welt – kenne, sehr nahe. Da waren auch Speaker aus der Online Marketing Welt, was das Ganze ein bisschen aufgefrischt und vereinfacht hat. Es herrschte eine ganz andere Stimmung, die Gastgeber waren locker und offen und per Du. Ich habe mich da sehr wohlgefühlt, hatte einen schönen Tag und Abend. Es war aber mit eine der ersten Veranstaltungen, die ich in der Pandemie Zeit überhaupt besucht habe und ich hatte auch ein bisschen im Hinterkopf, dass alle sich einfach gefreut haben, endlich wieder unter Menschen zu kommen. Ich dachte dann ein bisschen, es sei vielleicht dem Bonus der Situation geschuldet, dass die Veranstaltung so super war. Aber je mehr ich Fundamental und das Drumherum kennengelernt habe, hat sich bestätigt, dass das hier wirklich etwas anderes ist. Fundamental sagt auch selber: wir netzwerken, wir versuchen Menschen zusammenzubringen, und das auch mit sehr viel Spaß.

2. Dental Power Day 2021: Das Neue Wir

Ich hatte am Freitag noch einen Videodreh mit einer Praxis, wo auch etwa Neues entsteht, was ich sehr schön finde. Das zog sich also so durch. Ich bin Freitagabend nach Essen gefahren, kam von dem Parkhaus in den Aufzug und wurde direkt von dem Fundamental Team begrüßt, die da am Aufbauen waren. Ich kam gar nicht zum Check-In ins Hotel, weil da schon so viele Menschen waren, die man kannte. Es war also schon vor dem Event total familiär. Das zog sich dann den Abend noch durch und Samstagmorgen ging es dann richtig los. Da gab es eine kleine Verspätung, die aber gar nicht schlimm war, sondern ganz im Gegenteil: man hatte Zeit, sich auszutauschen. Und das ist da, was die Fundamental Welt, wie ich sie kennengelernt habe, auch ausmacht: es ist ein starkes Netzwerken. Ich habe auch mit mehreren Menschen gesprochen, die über meinen Podcast auf Fundamental aufmerksam geworden sind, die dann bei zahnmedizinischen Schulungen ihre Erfahrungen mit Fundamental gemacht haben und auch sehr gutes Feedback gegeben haben.

3. Anitra Eggler: von FOMO zu JOMO

Es begann mit einer Begrüßung der drei Inhaber*innen. Dann ging es recht schnell in den ersten Vortrag. Es wurde von einer sehr erfrischenden Moderation durch Saskia Naumann begleitet, sie hat gute Fragen gestellt und insgesamt für eine super Führung durch das Programm gesorgt. Ich kann gar nicht auf jeden Vortrag eingehen, aber ich kann hier mal meine Highlights nennen. Das waren für mich natürlich eher die nicht-medizinischen Vorträge, weil ich mit den zahnmedizinischen Inhalten als solchen am wenigsten anfangen kann. Trotzdem konnte ich auch aus diesen einiges ziehen. Besonders erwähnen möchte ich den Vortrag von Anitra Eggler zum Thema Digital Detox. Da ging es darum, was das ganze Thema Digitalisierung und dieser Zwang, immer erreichbar zu sein, mit uns macht. Sie hat da einige Fakten genannt, wo man sich wirklich mal Gedanken machen muss. Das geht dann weiter, wenn man Kinder hat, zu schauen, wie sie das nutzen. Das Nutzerverhalten generell, wann man das Smartphone am Tag das erste Mal und das letzte Mal in die Hand nimmt, welchen Stellenwert das Ganze bekommen hat. Ein Begriff, den man im Marketing oft benutzt, ist diese FOMO – die fear of missing out, die ständige Angst, etwas zu verpassen. Es gibt auch Zahlen dazu, dass man – wenn ich es richtig notiert habe – 27 Mal pro Stunde zum Handy greift. Das hat mich sehr kritisch hinterfragen lassen, wo ich mich hier optimieren kann und gerade in Bezug auf meine Kinder hat mich das wirklich zum Nachdenken angeregt, was das mit einem macht. Ich selber habe mir schon seit Jahren angewöhnt, mein Handy während der Arbeitszeit auszuschalten. Ich habe ganz klare Zeiten, wo ich auf mein Handy schaue, wo ich WhatsApp checke. An einem Montag packe ich das Handy bis zur Mittagspause gar nicht an. Für das Gegenüber kann das sehr komisch sein, die denken dann, man hat es gelesen und reagiert nicht. Ich kenne das von meinen Kindern, die dann die zwei Häckchen sehen und sich fragen, warum ich nicht antworte. Ich sage dann: „Ich habe die Nachricht empfangen, aber ich habe sie nicht intellektuell verarbeitet.“ Das ist etwas, was wirklich Stress verursacht, auch im Miteinander mit Kunden – diese Erwartungshaltung, dass man ständig erreichbar ist. Ich erfülle das nicht, ich nehme mir da meinen Raum, ich gestalte meinen Tag danach. Da nehme ich mir Zeitslots für. Denn aus dem Vortrag ging besonders gut hervor, wie wenig Fokuszeit man hat, wenn man sich zum „Knecht“ des Handys macht. Ich habe mich da gut wiedergefunden in dem Sinne, dass ich mich da schon ganz gut gemacht habe und dadurch meinen Arbeitsalltag auch stark optimiert habe. Für mich ist dann auch noch die Ebene, dass wenn man im Gespräch ist, wenn man im Restaurant ist, wenn man mit Menschen zu tun hat, man das Handy nicht rausholt. Ich mache das auch nicht perfekt, gerade im familiären Kreis und das ist eigentlich eine Katastrophe. Man muss diese Fokuszeit nutzen – einmal zum Arbeiten, wodurch man sehr viel effizienter arbeitet. Aber auch abgesehen von der Arbeit, wie viel hänge ich da am Handy rum? Und wie viel Zeit habe ich für mich, wenn mal nichts auf mich einprasselt aus diesem hochleistungsfähigen Gerät? Man muss von dieser FOMO zu einer JOMO kommen – von einer fear of missing out zu einer joy of missing out. Man muss sich bewusst werden, dass man nichts Wichtiges verpasst und dadurch wieder Herr der Lage werden. Sich mit diesem Thema zu beschäftigen ist von mir eine klare Empfehlung, denn sonst laufen wir als Gesellschaft auch in eine Sackgasse.

4. Prof. Dr. Dr. Philipp Plugmann: Face to Face als Power Tool

Dann ging es weiter zum Vortrag von Prof. Dr. Dr. Philipp Plugmann, der sich mit sehr vielen spannenden Themen zu Innovationen und Digitalisierungsthemen auf der ganzen Welt beschäftigt. Er hat da mal einen Blick hinter die Kulissen gegeben, woran er forscht, was er so weiß und was uns in Zukunft erwartet. Das war für alle, die sich auch nicht so damit beschäftigen, ein Wachrüttler, dass wir mitten drin sind in der Digitalisierung. Die Kernaussage und das Spannendste an diesem Vortrag zu Power Tools fand ich, dass bei allen Möglichkeiten, die die Innovationen und Technologien geben, das nicht die Technik an sich ist, sondern die Face to Face Interaktion nach wie vor so relevant ist, dass die wahren Power Tools der Zukunft das Team, die Bindung zwischen Arzt und Patient, der Umgang miteinander sind. Technik kann helfen, aber die menschliche Komponente ist einfach essentiell. Neben den Innovationen muss also das Empathische erhalten bleiben, was nur durch echten Face to Face Austausch funktioniert. Das fand ich spannend und das sollte auch nochmal ein Weckruf sein: die Arzt-Patienten-Bindung ist wichtig und darauf sollte auch immer der Hauptfokus gelegt werden.

Dann kamen Fachvorträge, von Dr. Henriette Lerner zum Thema Ästhetische Parameter in Digitaler Implantologie, dann Andreas van Orten mit Präimplantologischer Intervention zur Optimierung des ästhetischen Outcomes, dann ein Vortrag vom Zahnarzt Ahmed Alkhafaji, den ich nicht gehört habe, da ich im Gespräch war. Und dann gab es noch Dr. Amely Hartmann mit Individualisiertem Knochenaufbau in der Implantologie durch patientenspezifische Titangitter. Dieser vier Vorträge waren zu zahnmedizinischen Themen der Implantologie und Ästhetik. Was ich davon mitgenommen habe: was ich gemacht habe, da ich es fachlich nicht bewerten kann, ist, dass ich mich mit Kollegen ausgetauscht habe, was sie davon halten. Alle haben gesagt, dass das tolle Vorträge mit einer hohen Innovationsrate waren. Mir ist auch wichtig, wenn ich auf Konferenzen bin, dass ich hier nicht nur oberflächliches Gelaber höre, sondern gute, echte Tipps. Das sind Dinge, die in meiner Branche normal sind, aber in der Dentalbranche nicht immer. Es wurde ganz konkret gesagt, mit welchen Tools und Geräten man arbeitet, es wurde nicht verheimlicht, auch auf Rückfragen des Publikums oder der Moderatorin wurde sehr klare Auskunft gegeben. Das alles war sehr praxisnah.

5. Joey Kelly: Gemeinsam gibt es “no limits”

Dann gab es noch zwei Vorträge, auf die ich mehr eingehen möchte. Der eine war mein absolutes Highlight vom ganzen Event, das hat man auch den Zuschauern angemerkt. Das war der Joey Kelly, der einen Vortrag gehalten hat zu „No limits – wie schaffe ich mein Ziel“. Man muss sagen, dass die Kelly Family ja bekannt ist, ich kannte ihn auch durch die Themen, die mit Extremsport und extremen körperlichen Dingen zu tun haben, dadurch kennt man ihn ja auch. Ich wusste aber nicht, dass er Vorträge hält. Er hat dann auch sehr genau erzählt, wie der Weg der Kelly Family war. Das fand ich spannend, denn mein Vater kommt aus Sri Lanka und ist mit etwa 20 Jahren, das muss so etwa in den 60-ern gewesen sein, mit fünf Freunden nach Indien geflogen und dann über Land nach Europa gekommen, über Monate. Sie haben sich mit Straßenmusik ihr Geld verdient. Deswegen hat mich die Geschichte auch sehr fasziniert. Oft fehlt einem der Blick dafür, mit welcher Sicherheit und Geborgenheit wir hier aufwachsen können und welche Privilegien wir haben. Joey hat die Geschichte außergewöhnlich gut erzählt, ich will auch nicht zu viel vorwegnehmen. Ein Detail kam aber für mich ganz klar rüber und das ist eine Sache, die mich schon sehr lange wundert. Ich habe mich immer wieder gefragt, warum manche Fachkräfte so schlecht bezahlt und manchmal auch behandelt werden, obwohl sie so einen essentiellen Beitrag zur Behandlung leisten. Für mich ist das ein Team, das die Arbeit macht. Ich war in letzter Zeit selber – leider – öfter beim Zahnarzt und da ist es für mich wichtig, in guten Händen zu sein – und das sind eben nicht nur die Hände des Zahnarztes, sondern auch der Helfer*innen. Für mich ist das ein elementarer Bestandteil. Und in dem Vortrag von Joey Kelly kam das für mich nochmal richtig rüber: es muss ein neuer „Wir“ Gedanke sein, damit man in Zukunft voran kommt. Joey hat gesagt, bei allem, was er gemacht hat, er hätte es nie ohne sein Team gemacht. Diese Demut, diese Bescheidenheit zu haben vor den Menschen, die eben dazu beitragen, dass man selber der Star sein kann, der auf dem Podest steht, den Pokal hochhält. Diesen Gedanken fand ich sehr wertvoll und würde mir wünschen, dass das auch mit in die Praxen einfließt. Ich habe ja oft das Thema, dass Inhaber mir sagen: „Such mal bitte Personal, erstell‘ mal eine Stellenanzeige“. Und dann höre ich auf der anderen Seite aussagen wie „Viel zu teuer, was glauben die eigentlich, was sie heutzutage verdienen?“. Da wird viel zu oft sehr abwertend gesprochen, da findet keine Wertschätzung statt. Mit solchen Praxen möchte ich nicht zusammenarbeiten. Das ist etwas, was ich von ihm auch nochmal mitgenommen habe. Und insgesamt kam in seinem Vortrag raus, dass die Familie sich einzeln und auch im Ganzen immer wieder neu erfunden hat. Sie waren anders und speziell und dafür wurden sie bestimmt nicht von allen gemocht und auch mal belächelt, aber sie sind ihren Weg gegangen. Es war schön, das aus erster Hand zu hören und diesen Aspekt, dass das „Glück“, was dem ein oder anderen vermeintlich widerfährt, kein Zufall ist, sondern hart erarbeitet. Ich fand es super inspirierend und kann seine Vorträge empfehlen. Klar, über die Musik kann man streiten, aber der Vortrag war sehr emotional. Und genau sowas finde ich toll auf solchen Konferenzen.

6. Miguel Basalo: Authentizität 

Noch ein Vortrag, den ich erwähnen muss, war der von Miguel Basalo. Er ist Zahntechnikmeister, aber er hat vor allem einen Podcast, den Dentalwelt Podcast, der sehr erfolgreich ist. Sein Thema war „Maske ab! Wie du mit authentischer Außendarstellung für Aufmerksamkeit sorgst“ und ich habe einen ganz anderen Vortrag erwartet. Es war sein erster Vortrag dieser Art, ich finde aber, er hat das super gemacht – und das ganz ohne Folien. Wenn man das aus technischer Sicht betrachtet, welche Methoden er genutzt hat, dann war das schon sehr anspruchsvoll. Ich fand das mega mutig von ihm. Inhaltlich dachte ich, es wäre etwas konkreter, aber er war einfach er selbst, er war authentisch und genau das war ja auch seine Botschaft. Und hier wird der Vortragsteil für mich auch rund: er hat erzählt, wie er dazu kam, diesen Vortrag zu halten und hat seine ganze Geschichte geteilt, die von amüsant bis beeindruckend war. Er hat erzählt, dass er sich im Laufe der Jahre mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt hat und dass er weiß, in welchen Umfeldern er nicht arbeiten möchte. Und zum Schluss hat er eine Sache gesagt: das neue Wir beginnt beim neuen Ich. Das war für mich der Satz des Tages auf der Bühne. Man sieht das an seiner Person und ich sehe da viele Parallelen. Ich habe auch erstmal bei mir angefangen, Verantwortung zu übernehmen, keine Opferrolle zu haben, keine Schuld auf andere zu schieben. Erst, wenn ein neues Ich existiert, wenn man sich auf gewissen Ebenen weiterentwickelt hat und man damit dann in ein Kollektiv geht und auf Menschen trifft, die das gleiche Mindset haben, dann entsteht ein neues Wir. Und das wird beim Dental Power Day besonders deutlich, ich kenne keine vergleichbaren Events. Da herrscht ein anderer Geist. Da gibt es auch nicht mehr diese Barrieren zu anderen Fachbereichen, die Grenzen sind geöffnet, da kommen Leute zusammen, die sich für spannende Themen interessiere, die Geld ausgeben für ein buntes Event mit vielen Vorträgen, auch zu ganz anderen Inhalten. Ein nicht zu unterschätzender Bestandteil war auch die anschließende Rooftop Party. Da hat das Wetter wirklich gut mitgespielt, sodass es das werden konnte, was es geworden ist: ein lustiger, toller Abend, an dem das Networking weiterging, wo man sich ausgetauscht hat über alles Mögliche. Es ging nicht nur ums Geschäft, ganz im Gegenteil. Für den ein oder anderen war das Event etwa früher oder auch etwas später vorbei. Es war eine schöne kleine Party, die da stattgefunden hat. Es hörte dann auch in der Nacht nicht auf, sondern ging den ganzen Sonntag über Social Media weiter. Man tauscht weiter Nachrichten aus, man bleibt in Kontakt. Das ging und geht auch noch weiter, die nächsten Events wurden schon angekündigt.

7. Das Neue Wir für deine Praxis

Abschließend ist für mich ganz klar, dass die Erwartungshaltung, die ich an das Event hatte, mehr als erfüllt wurde, es war eine klare Steigerung zum letzten Jahr da, weil die Community immer weiter wächst. Da entsteht wirklich etwas, was man „Das Neue Wir“ nennen kann.

Und nochmal: ich habe Fundamental über Social Media kennengelernt, dann auf einem Event, danach waren wir wieder digital verbunden und dann habe ich sie wieder im echten Leben gesehen, jetzt geht es über Social Media weiter. Die Vernetzung aus digital und face to face macht es eben aus. Das ist das Tolle an Social Media und co.: wenn man sich dann in echt kennenlernt und die Menschen online authentisch waren und sind, sich das dann im echten Kontakt bestätigt, ist es perfekt. Und das ist genau das, was jeder Arzt für sich mitnehmen kann: wenn man diese Sozialen Medien für sich nutzt und sich dort präsentiert, auf sich aufmerksam macht, genau so wie man ist, authentisch, dann hat das einen Effekt. Die Leute, die sich nicht nur darstellen, sondern sich sichtbar machen mit dem, was sie sind, die haben Erfolg und ziehen die Menschen an, die zu ihnen passen. Die Person ist dann schon vertraut und man sucht sie sich dann als Patient oder Mitarbeiter bewusst aus. Wenn sie dann in der Realität nicht enttäuscht, sondern positiv überrascht werden und dann danach über die digitalen Medien in Kontakt bleiben, dann funktioniert das hervorragend. Das ist alles kein Geheimnis, aber das sind einfach die Schlüsselfaktoren. Das Neue Wir könnte sich auch übertragen auf dich und deine Praxis: wie du mit deinem Team, deinen Mitarbeitern oder deinen externen Partnern – Leuten wie mir – umgehst.

Ich kann dir also nur ans Herz legen: entwickle hier einen guten Kern, räume deine eigenen Baustellen aus dem Weg und geh dann mit deinem neuen Ich in ein Netzwerk rein, in dem du Menschen findest, die zu dir passen, von denen du lernen und mit denen du dich austauschen kannst. Es ist ein Miteinander, da wird sich geholfen, das ist außergewöhnlich und macht einfach Spaß. An dieser Stelle auch ein Danke an alle, die ich in dieser Welt schon kennenlernen durfte.