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Podcast-Folge

Und es hat Bing gemacht! Lohnen sich andere Suchmaschinen als Google?

Bing im Praxismarketing

Google ist mit Abstand die meistgenutzte Suchmaschine. Doch welche Bedeutung haben andere Suchmaschinen wie z.B. Bing im Praxismarketing? Sollte man seine Aktivitäten auf weitere Plattformen ausweiten? Welche Besonderheiten und Möglichkeiten eine Suchmaschine wie Bing hat und ob es sich lohnt, hier auch aktiv zu werden, erfährst Du in dieser Folge.

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Aus dem Inhalt dieser Episode:

Bing im Digitalen Praxismarketing- Lohnen sich andere Suchmaschinen als Google?

Im Rahmen des Clubhouse Talks mit Klaus Schenkmann habe ich letzte Woche eine offene Fragerunde gemacht, in der ihr uns alle beliebigen Fragen zum Thema Praxismarketing stellen konntet. Eine Frage die dann aufkam, und die ich selbst häufig vernachlässige, war dann: “Was ist eigentlich mit Bing? Soll ich auf Bing auch aktiv sein? Lohnt es sich, gibt es Unterschiede, worauf muss ich achten?”. Im Rahmen des Talks haben wir dann versucht, die Frage weitestgehend zu beantworten. Der Tenor war eher so, dass wir gesagt haben: es ist auch eine Suchmaschine ja, aber sie hat wenig Marktanteil, konzentrier dich erstmal auf die Basics. Dieses Thema ließ den Teilnehmern aber keine Ruhe und schließlich hat sich dann noch ein Kollege aus der Online Marketing Branche eingeschaltet, der Wolfang Jung. Der ist auch im Online Marketing sehr aktiv und er hat dann aus seiner Sicht die Sache dargestellt. Es ging dann recht lange um Bing und hier wollen wir nochmal genauer darauf eingehen.

  1. Was ist Bing?
  2. Gehört Bing in den Marketingmix?
  3. Bing Places – wenig Klicks, viel Outcome

1. Was ist Bing und wie ist der Marktanteil?

Bing ist ebenfalls eine Suchmaschine, wie Google. Aber der große Unterschied ist, dass Bing einen viel geringeren Marktanteil hat. Da muss man zwischen weltweit und regional unterscheiden. Wenn man in der großen ganzen Welt schaut, hat Google knapp über 80% Marktanteil, was Suchmaschinen angeht im Bereich Desktop und 75% mobil. Man muss heutzutage stark differenzieren, von welchem Endgerät der Nutzer sucht.

Wenn man sich das in Deutschland anschaut, sieht das Ganze etwas anders aus. Da hat Google einen noch höheren Anteil. Das heißt, diese Diskussion um Bing ist beispielsweise in den USA der Anteil von Google ein wenig geringer. In Deutschland wird das Thema dann häufig ausgeblendet. Google hat laut einem Report von 2020 einen Anteil von 85,3%, das heißt über 85% die an einem Desktop sitzen, nutzen Google als Suchmaschine. Etwa 10% suchen über Bing.

Wenn man sich das Ganze aber mobil anschaut, sieht das nochmal anders aus. Da hat Google einen Anteil von etwa knapp 98% und Bing nur noch 0,7%. Also muss man sich schon darüber klar werden, um welche Zahlen es hier geht. Aber am Desktop hat Bing immerhin 10% und wenn man das dann noch mit anderen Suchmaschinen vergleicht, wie Yahoo, dann hat man ein Bild davon, wie Bing aufgestellt ist. Wenn man sich also rein auf das mobile konzentriert, und man beispielsweise weiß, dass die eigenen Nutzer hauptsächlich mobil unterwegs sind, dann lohnen sich die knappen 1% kaum. Im Desktopbereich sieht das etwas anders aus. Das hat auch damit zu tun, dass Bing zu Microsoft gehört und Microsoft dann ab der Version 10 die Verzahnung zwischen der eigenen Suchmaschine und dem Rechner viel stärker eingebaut. Das heißt gerade Firmen oder PCs die mit Windows ausgeliefert werden haben eben Bing installiert und daher kommt der höhere Anteil am Desktop. Gerade in Firmen, die etwas strenger unterwegs sind, was die IT Regularien angeht, die erlauben dann häufig auch nur Windows und sind nur mit Microsoft Produkten unterwegs. Das ist auch eine Erklärung, warum das so ist. Auf den meisten mobilen Geräten hat es Google dann jedoch geschafft, sich in die Suche “reinzuhacken”. 

Also muss man verstehen, dass es einen Unterschied gibt zwischen mobil und Desktop und darüber hinaus, dass es auch eine andere Nutzerstruktur gibt, da eben diese Vorinstallation gerade auch in Firmen vorherrscht. Aber dazu hat Bing auch eine eigene Studie herausgegeben. Und die Zahlen, die Bing da herausgegeben hat, sind – Zitat von Bing selbst: “Wir haben herausgefunden, dass 55% der Bing Nutzer männlich sind, 45% weiblich. Tendenziell handelt es sich um ein zahlungskräfitges Publikum. Und konkret gehören 24% der Bingnutzer zu den Top 25% der Einkommensklassen.”
Genau daraus resultiert auch der Mythos, dass eben zahlungskräftige Leute dort sind, mit höherem BIldungsgrad und dass dort mehr Warenkorbabschlüsse stattfinden und es sich deswegen lohnt, sich das Ganze anzuschauen. 

Grundsätzlich nochmal zu Bing: es ist eine Suchmaschine, ganz ähnlich wie Google. Der größte Unterschied ist, dass Bing erstmal ein großes Hintergrundbild auf der Suchseite hat, das auch wechselt. Man hat zudem auch ein paar andere Fotos und News, die schon auf der Startseite eingeblendet werden, schon bevor man überhaupt eine Suche gestartet hat. Das ist einer der optisch größten Unterschiede. Wenn ich also Bing als meine Suchmaschine nutze, habe ich direkt ein paar mehr Funktionen, ein paar mehr Emotionen und das gefällt sicherlich auch einigen Nutzern. 

Ansonsten funktionieren die Suchmaschinen sehr ähnlich und auch die Suchmaschinen Ergebnisse sehen sehr ähnlich aus. Es gibt den bezahlten und den organischen Bereich, das sieht man auch gerade in der Arztbranche. Wir kennen das auch schon von Google, wir haben auch sowas wie die lokalen Ergebnisse, die Places Ergebnisse – Bing Places Ergebnisse. Ein großer Unterschied, der mir direkt auffällt, ist, dass ich hier mehr Orte haben, die mir direkt angezeigt werden. Ich sehe zum Beispiel direkt fünf, bei Google sind es in der Regel drei. Dann gibt es natürlich auch sowas wie das Google My Business Profil, hier bei Bing gibt es das Places Profil, das ebenfalls auf der rechten Seite zu sehen ist – auch mit Logo, Öffnungszeiten, Bewertungen. Die werden hier anscheinend von Facebook reingeladen, was ein Unterschied zu den eigenen Bewertungen von Google ist. 

Wenn man sich da ein bisschen einliest, gibt es ein paar andere Bewertungskriterien bei den Algorithem, aber grundsätzlich – und das war auch unser Tenor – wenn ich eine relevante Website habe, was ja das Ziel sein sollte, nicht etwa, eine Suchmaschine zu manipulieren – dann bin ich hier auch auf der sicheren Seite.

Wenn also das, was ich mache, auf Google gut funktioniert, wird es auch auf Bing klappen. 

2. Gehört Bing in den Marketingmix?

Also noch einmal: wir haben einen geringeren Marktanteil, noch einmal unterschieden zwischen Desktop und Mobile. Wir haben wohlmöglich eine andere Nutzerstruktur, was interessant sein kann, wenn man beispielsweise als Zahnarzt speziell Implantat Patienten ansprechen will. Tendenziell hat die Gruppe laut Bing eine höhere Affinität zu den Werbeanzeigen und sind nicht so werbeblind wie die Nutzer bei Google teilweise. Das ist sicherlich interessant und auch nicht zu vernachlässigen, vor allem wenn man in größeren Städten ist, wo das Suchvolumen höher ist. Wenn ich mir vorstelle, ich bin in einem kleinen Ort auf dem Land, außerhalb der Städte, wo eh schon ein geringes Suchvolumen da ist, wenn ich dann überlege, es gibt vielleicht 100 Suchen zu einem Thema und ich dann zehn abgreifen könnte bei Bing, dann reden wir vielleicht am Ende von ein bis zwei Klicks. Wenn das hochpreisige Angebote sind, dann ist das möglich, also sollte man es pauschal nicht ausschließen, aber man muss den Aufwand ein bisschen abschätzen im Verhältnis zum Output. Ein Test ist es mit Sicherheit wert. 

Aber ich da möchte ich nochmal genauer differenzieren. Wir haben auch bei Bing die organische, die bezahlte und die Places Ergebnisse. Ich selber habe das Bing Werbesystem auch immer schon genutzt und es ist bei Bing so, sowohl bei bezahlten als auch den organischen Ergebnissen, dass Bing Kooperationen mit anderen Suchmaschinen hat, sodass man die Chance hat, wenn man bei Bing ausgespielt wird, dass man dann auch bei anderen Suchmaschinen ausgespielt wird. Daher hat man schon eine Möglichkeit, hier die Prozente, die Google nicht abdeckt, abzudecken. Da kommt dann natürlich schon ein bisschen was zusammen, gerade im Desktop Bereich. Das heißt, wenn ich bei Bing gefunden werde, über die Ads oder organisch, dann habe ich auch die Möglichkeit, bei anderen Partnern gefunden zu werden. Das ist interessant, da sich die Aktivitäten somit erweitern. Sichtbarkeit und Reichweite sind also ein Thema und man kann ein paar Prozentpunkte sammeln. Außerdem sind die Klickpreise tendenziell günstiger, als sie bei AdWords sind, da natürlich der Wettbewerb viel geringer ist. Auch im SEO Bereich ist es sicherlich leichter, da nicht so viele Leute dies auf dem Schirm haben. Ich habe also die Möglichkeit, ein großer Fisch im Bing Universum zu werden, aber das ist ein kleiner Teich. Das Ganze kann strategisch interessant sein. 

Was ich aber auf jeden Fall empfehlen würde: wir reden über die organischen Ergebnisse und die bezahlten, aber auch Bing hat Tools wie die Google Search Console. Das ist ein kostenloses Tool, mit der ich meine Seite verifizieren kann und dann gibt Google mir Daten, wo meine Seite so steht.

Bei Bing nennt sich das Webmaster Tools und das ist spannend, denn da gibt es mehr Daten. Es gibt spannende und viele Daten, Möglichkeiten und Tipps, die Bing dir gibt, um deine Seite zu optimieren. Das heißt, das ist interessant, sich das Ganze einmal anzuschauen, denn das ist sicherlich ein Hilfsmittel, wie du die Seite auch im organischen Bereich optimierst. Das Spannende ist, was mir auch neu war: ein Google AdWords Konto konnte ich schon lange ganz simpel in die Bing Werbewelt rein importieren. Das heißt, ich habe meine Kampagnen bei Google aufgebaut und konnte sie mit wenigen Klicks in die Bing Welt importieren. Da hatte man viel weniger Kontroll- und Pflegeaufwand, weil viel weniger Datenmaterial da ist. Was ich aktuell auch nochmal gemacht habe, was die Webmaster Tools angeht: wenn deine Website schon bei der Google Search Console registriert ist, kannst du das ganz einfach auch bei Bing verifizieren lassen. Das ist mit wenigen Klicks möglich. So kannst du alle Daten bekommen und kriegst mit wenig Aufwand einen guten Einblick, was mit deiner Website bei Bing los ist. Das ist eine große Empfehlung. Geh erst in die Google Analytics Daten rein und schau mal, wie viel Traffic von Bing vielleicht eh schon kommt. Ich habe auch mal reingeschaut und bei mir bzw. meinen Kunden sind es etwa 1-2%, also nicht viel. Aber man sieht auch, dass hier Conversions entstehen, also Terminbuchungen oder Anrufe. Da kommt hin oder wieder etwas bei rum, natürlich nicht so viel wie bei Google, aber immer mal wieder. Also wäre meine Empfehlung, sich das anzuschauen: hast du schon Traffic? Wenn nicht, was sagen die Bing Webmaster Tools, gibt es vielleicht ein Problem mit deiner Website? Dann liefert Bing dir auch Lösungsvorschläge, von denen du lernen kannst.

Das wäre also der erste wichtige Schritt. Danach kannst du immer noch entscheiden, ob du vielleicht auch Werbeanzeigen schaltest, die du theoretische einfach importieren kannst. Das Budget ist überschaubar, vielleicht gehst du nur mit einem Zehntel deines Budgets darein, das du sonst bei AdWords hast. Wenn du also beispielsweise 1000€ bei AdWords ausgibst nimmst du vielleicht nur 100€ bei Bing und schaust einfach, was passiert. 

Wichtig ist natürlich, dass das Tracking funktioniert, um zu bewerten, ob es sich lohnt.

3. Bing Places – wenig Klicks, viel Outcome


Was ich dir aber unbedingt empfehlen möchte, was ich selber einige Zeit lang vernachlässigt habe: es gibt ja auch das Bing Places, also das Pendant zu Google MyBusiness, welches ich sehr propagiere, das sehr wichtig ist. Auch hier bei Bing hast du die Möglichkeit, wenn du bereits ein Google My Business Profil hast, das ganz einfach mit wenigen Klicks in die Bing Welt zu importieren. Schau dir einmal an, wenn du nach deiner Praxis suchst, ob du eben diesen Bing Places Eintrag schon findest und auch dort kannst du den Prozess dann durchlaufen, also den Eintrag beanspruchen und so erlangst du dann Kontrolle über das, was dort dargestellt wird. Das habe ich nämlich auch schon bei einigen Praxen gesehen, dass die Adressdaten dann nicht konsistent sind. Dann gibt es zwar ein Profil, aber Bing hat sich die Daten woanders hergeholt und sie sind nicht synchronisiert mit Google My Business. Diese Synchronisation kann man einrichten und automatisch übernehmen lassen, sodass Bing dann immer die aktuellen Daten übernimmt. Das ist einmal ein Aufwand von ein paar Minuten, mit dem du dann sicher stellst, dass, wenn jemand bei Bing nach dir sucht, du bestmöglich vertreten bist. Mit dieser Synchronisation kannst du sicherstellen, dass dort keine alten Bilder oder Daten sind. Das ist aus meiner Sicht einer der wichtigsten Punkte. Zum Thema Ads nochmal: man sollte sich überlegen, ob man zu passenden Keywords wie dem eigenen Praxisnamen, ein paar Ads schaltet. Denn wenn du das nicht tust, und das ist bei Bing sehr extrem, dann findet man andere Anbieter, die hier Werbung schalten. Das sind gar nicht unbedingt Praxen, sondern einfach Portale, die da Traffic abfangen wollen. Dem kann man mit einer kleinen Brand Kampagne entgegenwirken.

Alles Weitere, ob man in tiefere Kampagnen reingehen möchte, Suchmaschinenthemen optimiert etc, das muss man sich im Einzelfall anschauen. Es gilt: testen schadet nicht, Kosten-Nutzen abwägen. Ich merke immer, dass viele Praxen sich schon schwer tun, die Gebühren für Agenturen, Google etc. auszugeben und wenn dann noch Kosten dazu kommen, um sowas bei Bing zu machen, kann es sein, dass es einem das nicht wert ist. Da lohnt es sich vielleicht auch erstmal zu schauen, wie viel Prozent man bei Google schon ausschöpft. Wenn man da schon bei 100% ist und an sich noch Luft nach oben sieht, dann sage ich natürlich auf jeden Fall auf Bing setzen. Wenn ich bei Google merke, dass ich nicht die richtigen Patienten erreiche oder es einfach nicht so funktioniert, kann Bing auch eine Alternative sein. Aber wenn man am Anfang steht und noch nicht einmal die Basics bei Google gemacht hat, dann schiebt das mit Bing bitte nach hinten, denn dann ist es nur eine weitere Baustelle. Denn häufig gibt es dann doch irgendwelche Probleme mit Zahlungsmethoden, auch der Registrierungsprozess kann manchmal etwas schwieriger sein und dann verbrennt man einige Stunden – da muss man immer für sich etwas abwägen.

Es war auf jeden Fall spannend, dieses Thema mal so aufzuarbeiten und auch selber dazuzulernen. Denn das gilt im Digitalen Praxismarketing sowieso immer: offen zu sein, für alle Wege, es gibt kein schwarz-weiß Denken, im Zweifelsfall muss man es einfach testen und schauen, ob sich der Aufwand lohnt. Und auch das nochmal ganz klar: mach die Basics in der Google Welt und wenn das gemacht hat, ist die Erweiterung in die Bing Welt und auch in andere Suchmaschinen, eine Option. Es ist also kein Thema, bei dem ich sage, auf keinen Fall, sondern ganz im Gegenteil, Bing Places und das Webmasters Tool auf jeden Fall anschauen, aber alles andere muss man individuell entscheiden. Aber bleib immer offen für neue Möglichkeiten und richte dich nach deiner Zielgruppe!